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Aufforderung zum Dialog - unsere Welt kann nur noch besser werden

In insgesamt zwölf sozialen, politischen und philosophischen Kapiteln stellt der deutschstämmige Autor Martin Kari, der sich seit 2006 im Ruhestand befindet und auf insgesamt vier Kontinenten gelebt hat, seine vielschichtigen Gedanken vor. Dazu haben ihn, wie er selbst anmerkt, in erster Linie die Erfahrungen aus seinem Leben, Beobachtungen und Gespräche mit Menschen in vielen Teilen der Welt beflügelt.

Das erste Kapitel behandelt die "Ameisengesellschaft" und bildet die inhaltliche Grundlage des Buchs. Diese Insekten organisieren ihren Ameisenhaufen mit einer vielschichtigen Struktur so perfekt, dass sich die Menschheit daran ein positives Beispiel nehmen könnte, was auch an interessanten Vergleichen und verblüffenden Parallelen verdeutlicht wird. Wirtschaft, Demokratie und eine multinationale Gesellschaft werden ebenso gründlich durchleuchtet wie die Themen Umwelt, Ausbildung, Gesundheit und Rechtsprechung. Mit der Krankheit Terror, Religion, Militärmacht sowie Liebe, Eifersucht, Hass und Krieg sind quasi alle Bereiche des Lebens in Karis Überlegungen mit einbezogen.

Am Anfang jedes Kapitels stellt der Autor ein kurzes, kompaktes Vorwort, um jedem Leser die Basis für das weitere leichte und einfache Verständnis zu geben. Am Ende wird in einem Schlusswort noch einmal alles zusammengefasst und ein Ausblick gegeben, wie es mit den Menschen weitergehen könnte, wenn sie denn alle nur wollten. Dazwischen analysiert Kari in vielen Abschnitten feinsinnig und messerscharf fast alle Belange der Gesellschaft, entlarvt aber auch schonungslos die Personen oder Institutionen, die ohne Rücksicht auf Verluste nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Dafür geht er entweder weit in die Geschichte der Menschheit zurück oder belegt seine Auffassungen anhand von historischen oder zeitgeschichtlichen Personen sowie von aktuellen Beispielen aus den unterschiedlichsten Ländern. Das geschieht stets einleuchtend und wohltuend sachlich ohne den oberlehrerhaften erhobenen Zeigefinger. Für alles gilt: Ein Dialog, der leider heute immer weniger stattfindet, vermeidet immer noch einfach, schnell und ohne Schäden für alle Beteiligten nicht nur kleinere Konflikte, sondern auch einen Krieg.

Was Kari erfreulicherweise stets betont: Der Leser ist nicht gebunden, in allem übereinzustimmen. Das Buch kann als Weckruf angesehen werden, über das Leben besser nachzudenken und nicht alles als einfach gegeben zu betrachten und dabei zu versäumen, weitere neuere Anstrengungen aus eigenem Antrieb zu unternehmen. Es gibt also immer mehr als nur zwei Seiten der Münze.

Hugo Meyer,
07.03.2016

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