Medien & Gesellschaft

Ein Zeitzeugnis von großer Intensität

In der heutigen Zeit, in der die Tugenden in Politik und Rechtswesen immer mehr ersetzt werden durch Rechtsbruch, Verschleierung und Vorteilnahme, ist ein Buch wie "Prisma" wichtiger denn je. Günter Baum und Martina Bohnet-Gerber wagen hier eine philosophische Betrachtung gesellschaftspolitischer Brennpunkte und schaffen so ein Werk von höchster Brisanz wie Aktualität. Besonders wird die Lektüre, weil sich nicht erkennen, geschweige denn erahnen lässt, welcher Text aus wessen Feder stammt. Den beiden Autoren gelingt ein Buch, das den Leser noch lange beschäftigen wird. Nicht ohne Grund, denn auch wenn es ein Kampf zu sein scheint, wie ihn einst Don Quijote gegen die Windmühlen führte, lohnt sich dieser in jedem Fall.

Bereits nach wenigen Zeilen ist man sich bei "Prisma" gewiss, dass man ein Buch in Händen hält, das durch und durch ungewöhnlich ist. Die Texte verschmelzen zu einem großen Ganzen und lassen den Leser erkennen, dass jeder einzelne Gedanke von fundamentaler Bedeutung ist - möge dieser auch noch so klein und sinnfrei wirken. Es ist ein Sich-Wegbewegen vom rein menschlichen Denken in Statussymbolen hin zu einem Denken in Verästelungen, im geordneten Chaos der Umwelt, wie Günter Baum und Martina Bohnet-Gerber bereits im Vorwort mehr als deutlich machen. Gefühle werden zum Ausdruck des inneren Antriebs und sprechen stellvertretend für uns Menschen, denn in ihnen zeigen sich unsere intimsten Wünsche, die wir tief im Herzen geheim zu halten versuchen.

Knapp 80 Seiten des reinsten (Lese-)Vergnügens erwartet einen, wenn man "Prisma" zur Hand nimmt. Die Autoren Günter Baum und Martina Bohnet-Gerber haben hier ein Buch geschaffen, das ob seines gehaltvollen Inhalts zu überraschen weiß und nicht nur deshalb als äußerst wertvoll zu bezeichnen ist. Man findet im Laufe der Lektüre Zugang zu den gesellschaftspolitischen Strukturen, die uns seit vielen, vielen Jahren ein Leben aufzudiktieren versuchen. Baum und Bohnet-Gerber kämpfen dagegen - mit großem Erfolg. Auch wenn sie nur mit "Papierkugeln schießen", wie die beiden im Vorwort anmerken. Der Blick des Lesers auf die Welt wird sich nach der Lektüre zweifellos verändert haben. Ein Grund mehr, weshalb zehn Euro in diesem Fall gut investiert sind.

Mit dem Kauf eines Werkes von Günter Baum macht man definitiv nichts falsch. Seine Bücher beinhalten jene Wahrheiten, die dem Leser sonst verschleiert geblieben wären. "Prisma" bedeutet ein Genuss, der mit leisen Tönen von sich überzeugt und einen nachdenklich zurücklässt. Ein herzliches Dankeschön dafür an Baum und Martina Bohnet-Gerber.

Anja Rosenthal
25.11.2013

 
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Das Buch:

Günter Baum, Martina Bohnet-Gerber: Prisma. Gesellschaftspolitische Brennpunkte philosophisch betrachtet

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Nürnberg: Edition Knurrhahn im Thomas Rüger Verlag 2013
77 S., € 10,00
ISBN: 978-3-932717-46-8

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