Biographie
Kokain , Morde und Macht - Das Leben des Staatsfeind Nr.1 Pablo Escobar
Die Geschichte von Pablo Escobar ist unglaublicher als der übertriebenste Hollywood-Streifen. Gangsterfilme wie "Scarface" sind dagegen Kinderkram. Der Kolumbianer wurde als Kokainkönig und Schlüsselfigur des sogenannten Medellin-Kartells zur zentralen Person des internationalen Drogenhandels. In den 1980er Jahren kontrollierte Escobar 80 Prozent des weltweiten Kokain-Handels. Siebzehn Jahre nach seinem Tod im Kugelhagel erscheint mit James Mollisons "Escobar. Der Drogenbaron" eine einzigartige Biografie über einen der gewalttätigsten Gangster aller Zeiten. Über 350 unveröffentlichte Fotografien, Polizeiarchivbilder und Dokumente aus dem unmittelbaren Umfeld von Escobars Familie machen das Buch zu einem beeindruckenden Zeitzeugnis.
Als Boss des Drogenkartells von Medellin war er einer der reichsten Männer der Welt. In seinen besten Zeiten verdiente er bis zu eine Million Dollar pro Stunde. Durch seine privilegierte Stellung unter den großen kolumbianischen Kokainhändlern und durch Beziehungen und dem klugen Einsatz seiner finanziellen Mittel verschaffte sich der Multimillionär ein Imperium mit politischer Akzeptanz und weltweiter Popularität. Er war für Hunderte von Morden verantwortlich, wurde aber in Kolumbien trotzdem von vielen als Heiliger verehrt.
Pablo Escobar war ein Mann des einfachen Volkes. 1949 wurde er als Kind einer Dorfschullehrerin und eines Bauern geboren. Plötzlich verdiente er Milliarden. Escobar führte Krieg gegen den Staat: Er ließ Flugzeuge abschießen, den Hauptsitz des kolumbianischen Geheimdienstes sprengen, Präsidentschaftskandidaten ermorden, den Justizpalast stürmen und setzte ein Kopfgeld auf jeden Polizisten Kolumbiens aus. Mit dem Medellin-Kartell schuf er ein an Management und krimineller Energie kaum zu überbietendes Wirtschaftsimperium. Während der langjährigen Jagd auf ihn entging er etwa 14.000 Razzien und stellte sich schließlich nur unter der Bedingung, sich sein eigenes Gefängnis bauen zu dürfen. Am 2. Dezember 1993 wurde der 44-jährige Escobar von einem Special Forces Team des US-amerikanischen Geheimdienstes aufgespürt und starb im Kugelhagel.
James Mollisons Biografie über einen der berühmtesten Drogenbarone der Welt offenbart eine Welt, die man sonst nur aus Actionfilmen kennt. Unzählige Bilder, Fotografien und Fundstücke aus Pablo Escobars Leben belegen diese unglaubliche Lebensgeschichte als Realität. Erschreckend und faszinierend zugleich.
Mareike Palmy
06.04.2010