Glossen & Berichte

Glaube und Vernunft

Politik und Religion. Zur Diagnose der Gegenwart

"Politik und Religion" ist wieder ein zentraler Gegenstand der öffentlichen Debatte. Nach langen Jahren, in denen viele Sozialwissenschaftler die Erwartung hegten, der religiöse Glaube werde Gefolge des "Modernisierungsprozesses" allmählich ausgezehrt und schließlich absterben, wird heute das "Ende der Säkularisierungsthese" erörtert. Die Religion erweist ihre Bedeutung für die Politik weltweit im Guten wie im Bösen. Die Meinung, Politik und Religion ließen sich schiedlichfriedlich trennen, hat sich als Illusion herausgestellt. Mit der Religion ist auch in Zukunft zu rechnen, und das heißt mit dem politischen Sprengstoff, den sie in sich birgt. Das Buch enthält die überarbeiteten und erweiterten Beiträge einer Vortragsreihe der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München, die große Beachtung fand. International renommierte Wissenschaftler und führende Intellektuelle behandeln u.a. die Oszillationen von Politik und Religion in den USA und in Rußland, das lange Streben nach dem Islamischen Staat, das Konzept der Theokratie, Judentum und die Antike. Sie analysieren den Prozeß der Sakralisierung und Entsakralisierung und formulieren grundsätzliche Positionen zur Bestimmung des Verhältnisses von Politik und Religion aus der Sicht der Theologie und der Philosophie.

Friedrich Wilhelm Graf, geb. 1948, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München, hat bei C.H.Beck u.a. Die Wiederkehr der Götter (2005), Moses Vermächtnis (2006), Der Protestantismus (2010) und Kirchendämmerung (2013) veröffentlicht. Heinrich Meier, geb. 1953, leitet seit 1985 die Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München und ist Professor der Philosophie an den Universitäten München und Chicago. Im Verlag C.H.Beck liegt von ihm vor: "Politische Philosophie und die Herausforderung der Offenbarungsreligion" (2013) sowie "Über das Glück des philosophischen Lebens". "Reflexionen zu Rousseaus Rêveries in zwei Büchern" (2011).

http://www.chbeck.de/Graf-Wilhelm-Meier-Politik-Religion/productview.aspx?product=12214665

Friedrich Wilhelm Graf / Heinrich Meier (Hg.): Politik und Religion. Zur Diagnose der Gegenwart
Verlag C.H. Beck, 324 S., € 14,95
ISBN: 978-3-406-65297-4

 

Glaubhaft ist nur Liebe

Was ist das Christliche am Christentum? Nie in der Kirchengeschichte hat der Verweis auf eine Mehrzahl zu glaubender Mysterien als letzte Antwort befriedigt, immer wurde ein Einheitspunkt angezielt, von dem her die Glaubensforderung sich rechtfertigt: ein Logos, wenn auch besonderer, so doch überzeugender, ja überwältigender Art, der aus den «zufälligen Geschichtswahrheiten» ausbrechend ihnen Necessität verleiht. Wunder, erfüllte Weissagungen mögen ihre Rolle spielen (deren Deutekraft seit der Bibelkritik der Aufklärung erheblich vermindert erscheint), der Bezugspunkt, auf den sie verweisen, liegt jenseits von ihnen. Die Väterzeit, das Mittelalter, die Renaissance, deren Ausläufer bis zur Gegenwart reichen, haben den Bezugspunkt kosmisch-weltgeschichtlich angesetzt; die Neuzeit seit der Aufklärung hat hinübergewechselt zu einem anthropologischen Zentrum. Ist der erste Versuch zeitgeschichtlich begrenzt, so ist der zweite systematisch verfehlt: was Gott in Christo dem Menschen sagen will, kann weder an der Welt im ganzen noch am Menschen im besonderen eine Normierung erhalten; es ist unbedingt theo-logisch, besser theo-pragmatisch: Tat Gottes auf den Menschen zu, Tat, die sich selber vor dem Menschen und für ihn (und so erst an ihm und in ihm) auslegt. Von dieser Tat soll nun ausgesagt werden, daß sie glaubhaft sei nur als Liebe: gemeint ist Gottes eigene Liebe, deren Erscheinung die der Herrlichkeit Gottes ist.

Hans Urs von Balthasar: Glaubhaft ist nur Liebe
Johannes Verlag Einsiedeln, 103 S., € 8,00
ISBN: 978-3-8941-1068-0

 

Das Gewissen

Der Begriff Gewissen wird oft von uns verwendet: ein gutes oder schlechtes Gewissen haben, eine Gewissensentscheidung treffen, in einen Gewissenskonflikt geraten. Gleichzeitig sind wir unsicher darüber, was das Gewissen überhaupt ist. Der katholische Philosoph Josef Bordat legt die historischen, theologischen und naturrechtlichen Aspekte des Konzepts dar, um insbesondere die wesentliche Spannung des Gewissensbegriffs zwischen der inneren Haltung des Subjekts und der Formung dieser Haltung durch äußere Normen mit Objektivitätsanspruch zu betrachten. Dabei spielen die Bildung des Gewissens im katholischen Glauben sowie die kontroversen Debatten zum Gewissenskonzept im Zweiten Vatikanischen Konzil eine zentrale Rolle. Schließlich wird die verfassungsrechtliche Dimension des Begriffs in Gestalt der Gewissensfreiheit des Bürgers und insbesondere des Mandatsträgers aufgezeigt. Aktuelle Fallbeispiele von konkreten Gewissensentscheidungen aus den Bereichen Lebensschutz und Politik ergänzen die Abhandlung. Josef Bordat arbeitet an der Freien Universität Berlin und ist einer der bekanntesten katholischen Blogger im deutschsprachigen Raum. In seinem Weblog Jobo72 behandelt er philosophische und theologische Fragen und bezieht engagiert Stellung zu den Themen Kirche, Medien und Politik.

Josef Bordat: Das Gewissen
Lepanto Verlag, 256 S., € 16,80
ISBN: 978-3-9426-0507-6

 

Bin ich wirklich verrückt, nur weil ich ein Christ bin?

Bei Gesprächen mit jungen Menschen höre ich immer wieder den einen Gedanken: Gut dass ich noch alleine bin. Ich werde das auch nicht ändern, denn meine Ansprüche an eine Partnerin sind nicht erfüllbar ; auf meine Gegenfrage Welche Ansprüche? , ist dann die Rede von Ehrlichkeit, Bildung, Liebe, christlichem Verhalten und auch einem netten Aussehen.
Ich höre und spüre, dass viel Enttäuschung mitschwingt, denn die Grunderwartungen für ein späteres Leben waren offensichtlich andere. Nun leben wir aber in einer hektischen Zeit, einer Zeit, in der diese Gedanken und Sätze wie ehrliche Menschen gibt es wohl überhaupt nicht mehr immer häufiger zu hören sind, den Einzelnen in seiner Entwicklung beeinflussen, sein/ihr Tun weitgehend bestimmen.
Unterschwellig kommt aber immer wieder die Frage danach zum Tragen, ob dann Christ sein auch verrückt zu sein heißt. Ist der Mensch, der andere Lebensmaßstäbe setzt, indem er sich nach der Bibel ausrichtet nicht ganz normal? Ist er vielleicht doch neurotisch und hat den Bezug zur Realität und seiner Umwelt verloren?
All diesen Fragen möchte ich in diesem Buch nachgehen; ich schließe dabei nicht aus, dass Sie liebe/r Leser/in an der einen oder anderen Stellen verunsichert werden, vielleicht sogar etwas ins Grübeln kommen. Es ist sogar meine erklärte Absicht, Sie an der einen oder anderen Stelle zu verunsichern, denn nur so ist es aus meiner Sicht möglich, in dieser Fragestellung den Blick für neue Sichtweisen zu öffnen.
Ich habe versucht, die Betrachtungsweisen im einem möglichst breiten Sichtbereich anzulegen, Gedanken anzureißen und aufzunehmen, ohne sie manchmal bis in das letzte Detail auszuleuchten; betrachten Sie dieses Buch als einen zarten und liebevollen Schubs , um das eigene Leben, Ihr eigenes Christ sein ganz neu zu überdenken, sich möglicherweise auch neu zu positionieren.
Vielleicht gelingt es aber auch, über einen noch so klein erscheinenden Gedanken den Mitmenschen neu, in einem bisher nicht bedachten Licht zu sehen, ihn zu verstehen und öffnet somit die Wege zu einem friedvollen und guten Miteinander.
Ich bin davon überzeugt, dass der lebendige Gott Gedanken führen kann, dass er Sie auch führt und dem Menschen, der ihn ehrlichen Herzens sucht, den Weg zu ihm ebnet. Ich wünsche Ihnen nun Gottes Segen beim Lesen, dem Überlegen und Verarbeiten und somit viel Freude bei der Beschäftigung mit diesem Buch. Gott segne Sie und Ihr Tun!

Günter Manfred Pracher: Bin ich wirklich verrückt, nur weil ich ein Christ bin?: Mein Credo zum christlichen Gott
Grin Verlag, 228 S., € 29,99
ISBN: 978-3-6405-4547-6

 

Religiöse Überzeugungen und öffentliche Vernunft

Die Frage nach der Bedeutung religiöser Überzeugungen für den öffentlichen Diskurs ist derzeit tagespolitisch wie akademisch von besonderer Dringlichkeit. Die Quaestio greift sie auf unter dem Leitgedanken der "öffentlichen Vernunft", der als Bindeglied zwischen der neueren religionsphilosophischen und der zeitgenössischen politischen Ethik verstanden werden kann.

Franz-Josef Bormann, Bernd Irlenborn (Hg.): Religiöse Überzeugungen und öffentliche Vernunft: Zur Rolle des Christentums in der pluralistischen Gesellschaft
Herder Verlag, Freiburg
392 S., € 36,00
ISBN: 978-3-451-02228-9

 

Liturgie und Trinität

Für das christliche Bekenntnis zum dreieinen Gott verlangt nicht nur die säkularisierte Gesellschaft Verständnishilfen. Auch im Gespräch mit Juden und Muslimen sind Christen, die sich zum einen Gott in drei Personen bekennen, aufgefordert, das Spezifikum ihrer Gottesrede zu erläutern. Hinzu kommt die Frage, wie dieses Bekenntnis in Symbolen ausgedrückt werden kann. Liturgiewissenschaftler, Dogmatiker und Exegeten setzen sich hier mit diesen Fragen auseinander.

Bert Groen, Benedikt Kranemann: Liturgie und Trinität
Herder Verlag, Freiburg
286 S., € 28,00
ISBN: 978-3-451-02229-6


Getrennte Welten?

Lange war es ruhig im Gespräch zwischen Theologie und Naturwissenschaften. Ergebnisse der Hirnforschung und die Thesen über "Intelligent Design" haben die Debatten jedoch neu entfacht: Lassen naturwissenschaftliche Erklärungen die religiösen Überzeugungen zunehmend verdunsten, so dass es am Ende auch für Gott eng wird? Oder beziehen sich Religion und Naturwissenschaften, Glauben und Denken auf unterschiedliche Ebenen der Wirklichkeit? Ausgewiesene Autoren bewerten in diesem Themenheft der Herder Korrespondenz den aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand. Eine kritische Orientierungshilfe für alle, die angesichts naturwissenschaftlicher Anfragen um den Glauben ringen.

Herder Korrespondenz Spezial: Getrennte Welten? Der Glaube und die Naturwissenschaften
Herder Verlag, Freiburg
64 S., € 12,00
ISBN: 978-3-451-02706-2

Im Gespräch mit Gott. Was beten heißt und wie es geht

Stefan Jürgens legt eine praktische Hinführung zum christlichen Beten vor: zu ganz verschiedenen Möglichkeiten, mit Gott ins Gespräch zu kommen. Eine leicht verständliche Einstiegshilfe mit konkreten Methoden und Übungen.

Stefan Jürgens: Im Gespräch mit Gott. Was beten heißt und wie es geht
Herder Verlag, Freiburg
122 S., € 12,90
ISBN: 978-3-451-28746-6

Gesammelte Schriften – Band III/1: Religionsphilosophie

Der Band enthält das Hauptwerk des Freiburger Religionsphilosophen Bernhard Welte. Seine "Religionsphilosophie" ist der Ertrag regelmäßiger Vorlesungen über Religionsphilosophie aus den Jahren 1962 bis 1973 in Freiburg. Sie ist zugleich ein Klassiker der Freiburger Phänomenologie zur Religion. Welte zeigt hier von der alles entscheidenden Sinnfrage her Wege zu Gott auf, die für uns heute begehbar sind und zugleich das Beste der abendländischen Tradition enthalten.

Bernhard Welte: Gesammelte Schriften – Band III/1: Religionsphilosophie
Herder Verlag, Freiburg
256 S., € 35,00
ISBN: 978-3-451-29209-5

Glaube und Vernunft

Papst Benedikt XVI. regte in seiner Regensburger Vorlesung 2006 an, das Verhältnis von Glaube und Vernunft im Rahmen des interdisziplinären Diskurses zu vertiefen und weiterzuführen. Vertreter der Theologie, Philosophie, Psychologie, Islamwissenschaften, Rechtswissenschaften, Romanistik sowie jüdischer und moslemischer Tradition greifen die Anregung auf und erörtern das Thema.

Erwin Dirscherl, Christoph Dohmen (Hg.): Glaube und Vernunft. Spannungsreiche Grundlage europäischer Geistesgeschichte
Herder Verlag, Freiburg
464 S., € 56,00
ISBN: 978-3-451-29892-9

Eine menschlichere Welt für alle

Am 18. April 2008 sprach Papst Benedikt XVI. vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York über den Zusammenhang zwischen der Achtung der Menschenrechte, Entwicklung und Gerechtigkeit. Der Papst klagt die Schutzverantwortung der UNO für die Rechte jedes Menschen ein, weil von Gott her jeder Mensch die gleiche Würde hat. Er spricht über den möglichen Beitrag der Religionen im Allgemeinen und der katholischen Kirche im Besonderen, um gemeinsam mit der UNO für eine menschlichere Welt einzutreten. Weiterführende Kommentare leuchten aus unterschiedlichen Perspektiven Hintergründe der Rede aus und verorten sie mit ihren Stärken und schwächen in ihrer historischen Dimension.

Benedikt XVI.: Eine menschlichere Welt für alle. Die Rede vor der UNO - Vollständige zweisprachige Ausgabe
Herder Verlag, Freiburg
112 S., € 9,95
ISBN: 978-3-451-29942-1


Herders Neues Bibellexikon


Zu sämtlichen Themen der Bibel bietet Herders Neues Bibellexikon umfangreiche Informationen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Über 5.000 Artikel geben Auskunft über Orte, Personen und Sachen, die in der Bibel eine Rolle spielen, über 100 bibeltheologische Basisartikel liefern wertvolles Hintergrundwissen zu biblischen Büchern und zentralen Gestalten. Die zahlreichen farbigen Abbildungen illustrieren die präzisen und eingängigen Texte, die mit modernster Technik erstellten Karten veranschaulichen wichtige Orte und geographische Gegebenheiten. Das Lexikon ist lesefreundlich und übersichtlich gestaltet, großformatig angelegt und besticht durch seine hochwertige Ausstattung. Die mitgelieferte CD-ROM bietet eine hilfreiche Volltextsuche und besticht durch seine hochwertige Ausstattung.

Franz Kogler, Renate Egger-Wenzel, Michael Ernst (Hg.): Herders Neues Bibellexikon
Herder Verlag, Freiburg
864 S., € 58,00
ISBN: 978-3-451-32150-4

Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt. Gebete mit Sterbenden

Wenn Kopf und Herz am Bett eines Sterbenden auf einmal leer zu sein scheinen und die Worte fehlen, kann dieses Buch weiterhelfen - mit den Grundgebeten, Bibel-Passagen, vertrauten Liedversen, kleinen Meditationen, mit neuen und mit bewährten Gebeten. Die Texte sind einfach und klar nach Themen gegliedert. Die ökumenische Sammlung wird ergänzt durch Vorschläge für kleine Andachten und Symbolhandlungen, die allen den Übergang erleichtern.

Georg Schwikart: Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt. Gebete mit Sterbenden
Herder Verlag, Freiburg
160 S., € 14,95
ISBN: 978-3-451-32450-5

Das Christentum im Wettstreit der Weltreligionen

Als Folge eines sich heute in der westlichen Welt abschwächenden Christentums beginnen andere Religionen in dieses Vakuum einzudringen. Ein besonderes Beispiel dafür bieten heute fundamentalistisch-aggressive Strömungen, die innerhalb des Islam in Erscheinung treten. Allgemein wird bereits von einem "Kampf der Kulturen" gesprochen. Entsprechend wird dieser Kampf zwar teilweise politisch ausgefochten, doch ist für ihn aus der Sicht der westlichen Welt eine geistige Auseinandersetzung zwischen dem Christentum und den anderen sogenannten Weltreligionen unverzichtbar.

Kurt Hübner lässt sich auf diese Auseinandersetzung ein. Er hebt den aus seiner Sicht epochalen Irrtum auf, dass Religion in der modernen Welt ihre Daseinsberechtigung bereits eingebüßt habe, und vergleicht das Christentum in einer zusammenfassenden, der Orientierung dienenden Studie kritisch mit den anderen Weltreligionen. Als Ergebnis lehnt er den heute gängigen Relativismus und Pluralismus im Bereich der Religionen ab und zeigt, worin eine Toleranz des Christentums gegenüber anderen Religionen besteht, die dennoch seinen dogmatischen Gehalt unangetastet lässt.

Kurt Hübner: Das Christentum im Wettstreit der Weltreligionen. Zur Frage der Toleranz
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen
153 S., € 19,00
ISBN: 978-3-161-47996-0

Gabe der Gegenwart

Die vorliegende Studie bringt Theologie und Dichtung der Eucharistie bei Thomas von Aquin ins Gespräch. Dazu wird zunächst dessen Eucharistietheologie rekonstruiert. Des Weiteren werden die eucharistischen Hymnen des Fronleichnamsoffiziums und der Hymnus "Adoro te devote" untersucht. Schließlich wird der Zusammenhang zwischen gelebter Eucharistiespiritualität und theologischer Reflexion für die heutige Verständigung über die Eucharistie fruchtbar gemacht.

Jan-Heiner Tück: Gabe der Gegenwart. Theologie und Dichtung der Eucharistie bei Thomas von Aquin
Herder Verlag, Freiburg
408 S., € 38,00
ISBN: 978-3-451-29887-5

Elementare Symbole. Die Zeichensprache der Seele

Der renommierte Symbolforscher Otto Betz gibt in diesem Buch eine elementare Einführung in die Welt der Symbole und ihrer Bedeutung: die vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) und andere kosmische Symbole (Sonne, Mond, Stern, Baum, Berg, Höhle, Quelle), die Symbolik der Zahlen, der Farben und Formen (Kreuz, Dreieck, Kreis, Quadrat, Mandala) und die Symbole von Bewegung und Ruhe (Weg, Brücke, Haus, Tür). Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis des eigenen Menschseins.

Otto Betz: Elementare Symbole. Die Zeichensprache der Seele
Herder Verlag, Freiburg
220 S., € 16,95
ISBN: 978-3-451-32187-0

In der Bewusstseinsfalle? Geist und Gehirn in der Diskussion von Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften

Stellen die Naturwissenschaften unser heutiges Menschenbild in Frage? Wie kann die Willensfreiheit, ja sogar die Menschenwürde aufrechterhalten werden, wenn die Neurowissenschaften dazu ansetzen, das Gehirn des Menschen lückenlos zu erklären? Mit seinem Buch unternimmt Patrick Becker den Versuch, das christliche Menschenbild mit den naturwissenschaftlichen Ergebnissen zu versöhnen. Er fragt, ob sie unausweichlich zu dem Ergebnis führen, dass der Mensch nicht mehr als eine komplexe Maschine ist. Dazu nimmt er die naturwissenschaftlichen Befunde und ihre prominentesten Vertreter wie Gerhard Roth und Wolf Singer unter die Lupe. Er betrachtet die inzwischen über 2.000 jährige philosophische Debatte und stellt das unsere Kultur prägende christliche Menschenbild dar. Er votiert für ein inzwischen über 100 Jahre altes philosophisches Konzept, das der Emergenz. Es will das Bewusstsein in seiner qualitativen Besonderheit auf einer natürlichen Basis erklären. Die große bisherige Schwäche von Emergenz, die Frage der kausalen Wirksamkeit, beantwortet Patrick Becker unter Hinweis auf die von Quantenphysikern festgestellte Möglichkeit von mentaler Verursachung.

Patrick Becker: In der Bewusstseinsfalle? Geist und Gehirn in der Diskussion von Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
277 S., € 49,90
ISBN: 978-3-525-56982-5

Septuaginta Deutsch - Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung

Die Septuaginta (griech. "siebzig") ist die altgriechische Übersetzung des hebräischen Alten Testaments. Ihre Entstehung wird etwa auf das Jahr 250 v. Chr. datiert. Somit ist sie die älteste bekannte Bibelübersetzung überhaupt. Ihr Name leitet sich von einer Legende ab, nach der 72 jüdische Gelehrte im antiken Alexandria die hebräische Bibel in 72 Tagen ins Griechische übersetzt haben sollen.

Die Septuaginta war die Bibel des hellenistischen Judentums und der ersten Christen. Bis heute ist sie die Heilige Schrift der Orthodoxen Kirchen. Für Theologie, Philologie und Religionsgeschichte ist die Septuaginta von hohem wissenschaftlichen Wert: Viele theologische Aussagen des christlichen Glaubens – etwa die von der Geburt Jesu durch eine Jungfrau - werden erst durch die griechische Version des Alten Testaments verständlich. In einigen Punkten unterscheidet sich die Septuaginta erheblich von der heute gebräuchlichen Fassung des hebräischen Alten Testaments. So ist z.B. der Psalter der Septuaginta um einen Psalm länger, das Jeremiabuch hat eine andere Kapitelfolge und ist insgesamt etwa um ein Fünftel kürzer.

Martin Karrer, Wolfgang Kraus (Hg.): Septuaginta Deutsch - Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung
Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
1507 S., € 64,00
ISBN: 978-3-438-05122-6

Imagination und Deixis

Während Sagen und Zeigen das Hören und Sehen im Raum der wechselseitigen Wahrnehmung koordinieren, müssen in der medialen Repräsentation die sensorischen Erfahrungen vermittelt und durch den Adressaten imaginativ substituiert werden. Eine zentrale Rolle spielen dabei deiktische Verfahren der Bezugnahme, der Verortung und Orientierung. Sie manifestieren sich in den überlieferten Zeugnissen des Mittelalters als vielfältig ausdifferenzierte Zeigehandlungen, die Aufmerksamkeit stimulieren und lenken, Positionierungen anbieten und infrage stellen. Der Band enthält Beiträge zu geistlichen und weltlichen Texten, besonders zu Text-Bild-Beziehungen in Manuskripten, Drucken und Flugblättern. Es geht um Imaginationslenkung und Ekphrasis, Imagination und Gewalt, um die Organisation von Schauräumen und das Spiel mit Kippfiguren, insgesamt um vielfältige Zeige- und Appellstrukturen, die auf den performativen Charakter medial vermittelter Wahrnehmungsprozesse zurückverweisen.

Kathryn Starkey, Horst Wenzel (Hg.): Imagination und Deixis. Studien zur Wahrnehmung im Mittelalter
Hirzel Verlag, Stuttgart
216 S., € 32,00
ISBN: 978-3-777-61487-8

Der Antichrist und der Gekreuzigte

Eine fesselnde literarische Studie über Nietzsches letzte und kühnste Experimente mit Mythos, Religion und Erzählung.Wenige Monate vor seinem Zusammenbruch 1888/89 beginnt Friedrich Nietzsche die Geschichte Jesu von Nazareth auf verstörende Weise neu zu erzählen ausgerechnet unter der Überschrift "Der Antichrist". Gleich darauf entwirft er seine Selbstdarstellung "Ecce homo" in enger Auseinandersetzung mit diesem Bild Jesu. Und in seinen letzten Briefen tritt er schließlich selbst in diese Erlöserrolle ein. Der Dichter-Philosoph, der einst den "Tod Gottes" proklamiert hatte, verkündet nun triumphierend: "Gott ist auf der Erde". Und er unterschreibt diesen Satz als "Der Gekreuzigte". 

Die Wandlungen, die sich zwischen diesen Texten vollzogen haben, sind immer wieder als Symptome des ausbrechenden Wahnsinns verstanden worden. Detering analysiert Nietzsches letzte Texte jenseits der alten Streitigkeiten um Philosophie und Krankheit: als Teile einer sich vor den Augen der Leser entwickelnden großen Erzählung, als Arbeit am Mythos, die ihrer eigenen literarischen Logik folgt. 

Heinrich Detering: Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte 
Wallstein Verlag, Göttingen 
231 S., € 19,90 
ISBN: 978-3-8353-0635-6

Das katholische Abenteuer - Eine Provokation

Nichts wühlt die Welt derzeit so auf wie die neuen Kämpfe um Religion und Glauben. Da ist der fundamentalistische Terror. Da ist die Reizfigur des Papstes. Da sind die Angriffe der Wissenschaften auf Glaubensbastionen. Der streitbare Katholik und Bestsellerautor Matthias Matussek hat aus seinen Grundüberzeugungen nie einen Hehl gemacht. In seinem neuen Buch hält er der hedonistischen Moderne eine politisch inkorrekte Gardinenpredigt über die »Sieben Todsünden«. Er erläutert, warum Lügen in der Politik nicht lohnen. Er fühlt Gregor Gysi beim Katholikentag auf den Zahn. Er beschreibt die Nacht, in der der alte Papst starb und beobachtet den neuen beim Besuch in seinem Heimatdorf. Er schildert Baptisten und orthodoxe Juden in den USA wie Favela-Priester in Rio de Janeiro. Da der Glaube eine persönliche Angelegenheit ist, ist auch dieses Buch eine: Matussek erzählt, wie er wurde, was er ist. Er legt, auf seine Art, Zeugnis ab. 

Provokantes Bekenntnis zur Macht des Glaubens. 

Matthias Matussek: Das katholische Abenteuer - Eine Provokation. Ein SPIEGEL-Buch 
DVA, München 
368 S., € 19,99 
ISBN: 978-3-421-04514-0 


Weitere anregende Lektüre zu diesem Thema finden Sie in den folgenden Büchern:

Dorothee Kaes: Theologie im Anspruch von Geschichte und Wahrheit. Zur Hermeneutik Joseph Ratzingers 
EOS-VERLAG, Sankt Ottilien 
261 S., € 14,50
ISBN: 978-3-880-96775-5

Hanns P. Neuheuser: Wort und Buch in der Liturgie. Interdisziplinäre Beiträge zur Wirkmächtigkeit des Wortes und Zeichenhaftigkeit des Buches 
EOS-VERLAG, Sankt Ottilien 
520 S., € 76,00
ISBN: 978-3-880-96787-8

Burkard Döpfner, Bernhard Sirch: Das Problem des Zusammendenkens von Determination und Freiheit. Das phänomenologische Denken des Religionsphilosophen Bernhard Welte als ein Beitrag ... und zur theologischen Vertiefung des Problems 
EOS-VERLAG, Sankt Ottilien 
368 S., € 19,50 
ISBN: 978-3-880-96851-6 

Bernhard Sirch: Die göttliche Mathematik Johannes Keplers - Zur ontologischen Grundlegung des naturwissenschaftlichen Weltbildes 
EOS-VERLAG, Sankt Ottilien 
258 S., € 15,30 
ISBN: 978-3-880-96857-8 

 
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