Glossen & Berichte

Verleihung des Literaturnobelpreises 2009 an Herta Müller

Während einer feierlichen Zeremonie bekam die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller am 10. Dezember aus der Hand des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf den wohl begehrtesten Literaturpreis überreicht, den Literaturnobelpreis. Müller erhielt den Preis für ihren Roman "Die Atemschaukel", in dem Müller die Unterdrückung der deutschen Minderheit während der kommunistischen Diktatur in Rumänien thematisiert. "Sie haben großen Mut gehabt und provinzieller Unterdrückung und politischem Terror kompromisslos Widerstand geleistet", begründete Anders Olsson, Sprecher der Jury, die Wahl Müllers.

In der traditionellen Nobelvorlesung berichtete Müller, wie sie in Rumänien vom Geheimdienst "Securitate" angeworben worden sei, jedoch immer widerstanden habe. In ihrem Buch arbeitete Herta Müller, zusammen mit dem bereits verstorbenen Schriftsteller Oskar Pastior dessen Erfahrungen als hungernder Deportierter im Gulag der Stalin-Ära auf.

In den vergangenen zehn Jahren wurde der Literaturnobelpreis dreimal an deutschsprachige Autoren verliehen. 1999 wurde Günter Grass geehrt, 2004 die Wienerin Elfriede Jelinek und nun 2009 Herta Müller. Die Preisträger durften sich über das Preisgeld in Höhe von 10 Millionen Kronen, das sind 950 000 Euro, freuen. Neben dem Literaturnobelpreis wurden auch die Ehrungen in den Bereichen Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaft verliehen. In Oslo nahm der US-amerikanische Präsident Barack Obama den Friedensnobelpreis entgegen.

Maria Merten
14.12.2009

 
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