Glossen & Berichte

Ingeborg-Bachmann-Preis an Jens Petersen

Nach einem Vorlesemarathon von drei Tagen entschied sich die Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises für den jungen Autor Jens Petersen und sein düsteres, bisher unveröffentlichtes Manuskript "Bis dass der Tod...". Der Preis, der nach der Klagenfurter Dichterin Ingeborg Bachmann (1923-1973) benannt ist, ist mit 25 000 Euro dotiert. Petersen ist der 33. Preisträger, der seit der Gründung des Preises im Jahr 1977 ausgezeichnet wird. Der Ingeborg-Bachmann-Preis gilt als eine der wichtigsten Literaturehrungen im deutschsprachigen Raum.

Am gestrigen Sonntag (28. Juni) bekam der Arzt und Schriftsteller Jens Petersen den Preis in Klagenfurt überreicht. Mit seinem Text, den die Jury als "beklemmend" bezeichnete, behandelt Petersen das Thema der Euthanasie. In seinem Roman erschießt ein Mann seine pflegebedürftige Frau und versucht anschließend sich selbst das Leben zu nehmen, was misslingt.

Ein grausamer Zufall wollte es, dass sich genau dieses Szenario am vergangenen Samstag (27. Juni) im hessischen Königstädten, bei Rüsselsheim, zugetragen hat. Dort erschoss ein Mann seine seit über zehn Jahren pflegebedürftige Ehefrau, anschließend meldete er den Mord der örtlichen Polizei und kündigte seinen Suizid an. Die Polizisten fanden den Mann neben der Leiche seiner Frau mit schweren Schussverletzungen am Kopf. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht geklärt, wie örtliche Medien berichteten.

Maria Merten
29.06.2009

 
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