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Autor Gordon streifte für sein neues Buch durch Spaniens Weinberge

Berlin (dpa) - Der amerikanische Bestseller-Autor Noah Gordon schrieb sich in den Achtzigern mit seinem Medizinepos «Der Medicus» in die Herzen deutscher Leser. Nach der Veröffentlichung des «Medicus von Saragossa» vor neun Jahren war es lange ruhig um den gelernten Journalisten aus Massachusetts. Jetzt hat der inzwischen 81-jährige Gordon ein neues Buch - «Der Katalane» - geschrieben. Der Deutschen Presse-Agentur dpa verriet er, wie es dazu kam.

Herr Gordon, was hat Sie bewegt, einen neuen Roman zu veröffentlichen?

Gordon: «Der "Medicus von Saragossa" handelte von einer bitteren, tragischen Zeit der Vertreibungen und Zwangsbekehrungen in Spanien.Über die Jahre haben mir die modernen Spanier Liebe und Freundschaft entgegengebracht, und ich wollte meine warmen Gefühle für die Nachfahren der Spanier des 15. Jahrhunderts ausdrücken. Meine Liebe zum Wein entdeckte ich recht spät im Leben, inspiriert von meinen europäischen Freunden und Verlegern. Mit meinem Sohn durchstreifte ich zum Vergnügen viele spanische Bodegas. Dabei erkannte ich, dass ein Buch über Wein und Katalonien faszinierend sein würde - zumindest für den Autor! Ich bereitete mich darauf vor, indem ich mich mit Winzern unterhielt, ihre Wingerte besuchte und ihren Wein kostete.»

Wie war es denn, als Sie den «Medicus» recherchiert und geschrieben haben, im Vergleich zu ihrem jüngsten Werk?

Gordon: «In den Achtzigern war ich zu arm, um Recherchereisen in viele der Länder zu machen, die (der Medizinstudent und Protagonist) Rob J. Cole bereist. Also geisterte ich durch Unibibliotheken und brütete über antiker Reiseliteratur und Karten. Für mein neustes Buch reiste ich mehrmals lange durch verschiedene Teile Spaniens, besonders nach Katalonien, normalerweise mit meinem Sohn an meiner Seite. Es war in jeder Hinsicht wundervoll.»

Was für ein Buch schreiben Sie als nächstes?

Gordon: «Je älter ich werde, desto mehr Ideen für Geschichten bekomme ich. Im November werde ich 82, es ist also klar, dass mir nicht die Zeit bleibt, um viele Romane zu schreiben. Ich fange an, meine Ideen in Kurzgeschichten und Gedichte einfließen zu lassen und hoffe, dass mein nächstes Buch eine Sammlung daraus wird. Anders als bei langen Romanen ist es eine Freude, etwas anzufangen und es innerhalb kurzer Zeit zu beenden.»

Gespräch: Heike Sonnberger, dpa

Eine Rezension zu Noah Gordons neuem Roman finden Sie hier  

 
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