Wissenschaften

Das Ende der Welt ist nah

Das Cover von Maarten Keulemans? "Exit Mundi" k?nnte geradewegs einer Filmszene aus Blockbustern wie "Armageddon" oder "Deep Impact" entnommen worden sein: Ein riesiger Meteorit schl?gt mit ungeheurer Geschwindigkeit auf der Erde auf und vernichtet alles Leben. Eine Horrorvorstellung, die f?r viele noch weit entfernt, aber durchaus real erscheint. Gar kein so abwegiger Gedanke, dass eines Tages das Ende der Welt bevorsteht, wenn man bedenkt, dass vor 65 Millionen Jahren ein Meteoriteneinschlag f?r das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war. Wer sich nun in Sicherheit wiegt und glaubt, dass er nichts zu bef?rchten hat, der irrt sich - und zwar gewaltig. Das Ende der Welt ist n?her, als so mancher glauben mag.

Was gibt es nicht alles f?r M?glichkeiten f?r Weltunterg?nge: Wie in "Terminator" vernichten Roboter jeden Menschen, die Erde verschwindet auf Nimmerwiedersehen in einem Schwarzen Loch, die Sonne erlischt eines Tages, der Mensch wird zu einem gef?hllosen (Cy-)Borg, Zombies greifen uns an, Terroristen erreichen endlich ihr Ziel und vernichten ihren Intimfeind, aber dabei auch gleich sich selbst, Superunkraut sprie?t ?berall aus der Erde und noch vieles mehr. Manches tritt erst in einer weit, weit entfernten Zukunft ein, w?hrend anderes morgen sch?n f?r das Ausl?schen der menschlichen Rasse und jeden Lebens auf dem Blauen Planeten verantwortlich sein k?nnte. Da erscheint ein Szenario dem Leser ebenso unwahrscheinlich und fantastisch wie das andere. Und doch sollte man die Augen nicht vor der Realit?t verschlie?en, denn so ganz Unrecht hat Keulemans nicht, wenn er das mit gro?en Schritten nahende Ende der Welt verk?ndet.

Maarten Keulemans hat seine Weltuntergangstheorien zuerst im Internet ver?ffentlicht, bis er auf die Idee kam, ein Buch von 300 Seiten zu schreiben, in dem er einige ausgew?hlte von ihnen festh?lt. Und man wird mit "Exit Mundi" nicht entt?uscht, denn bisher ist dieses B?chlein das einzige seiner Sorte, dass verschiedenste Schreckensszenarien aufzeichnet, von denen eine furchterregender ist als die n?chste. Und doch verbreitet Keulemans Endzeitstimmung mit ausgesprochen guter Laune, einem locker-flockigen Plauderton und viel Humor, alles unterlegt mit fundierten wissenschaftlichen Fakten und einer ordentlichen Portion Sachverstand. Da ger?t die Lekt?re zu einer Wissenschaftsstunde gepaart mit Kurzweile und Spa?, die den Blick des Lesers auch auf seine eigene Zukunft richten l?sst. Wissenschaftlichkeit muss nicht immer eine Ansammlung von Fakten sein, vorgetragen von einem Experten, der im Fachlatein seine Notizen herunterbrabbelt. Es kann auch stets eine Prise Witz mitschwingen, die den Leser auch nach mehrmaligem Lesen immer wieder begeistert. Keulemans gelingt dieser Kunstgriff, sodass an ein Weglegen von "Exit Mundi" nicht zu denken ist.

Susann Fleischer
05.07.2010

 
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Das Buch:

Maarten Keulemans: Exit Mundi. Die besten Weltuntergänge. Aus dem Niederländischen von Jörn Pinnow

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München: dtv 2010
304 S., € 9,90
ISBN: 978-3-423-34617-7

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