Romane

Der fulminante Abschluss der Auswanderersaga

Es ist das Jahr 1860. Die Situation im Süden der USA ist bis zum Äußersten angespannt. Als mit Abraham Lincoln ein Sklavengegner zum Präsidenten gewählt wird, erklärt South Carolina seinen Austritt aus der Union. Es ist nur noch eine Frage von Monaten, bis auch Texas diesen Schritt gehen wird. Der Riss, der durch das Land geht, macht auch vor Walther Fitchners Familie nicht halt: Sein Sohn Waldemar ist wie sein Vater ein entschiedener Anhänger der Union, während dessen älterer Bruder Josef sich mehr als Texaner fühlt, auch wenn er persönlich die Sklaverei ablehnt. Nach seiner Ausbildung in Westpoint schließt sich Waldemar der Truppen der Union an. Er will für die Freiheit aller und für das Recht der Schwarzen kämpfen.

Derweil wird Walther von einem politischen Gegner zum Duell gefordert - und geht als Sieger aus diesem hervor. Doch er muss die Stadt verlassen, bis sich die Wogen wieder geglättet haben. Kurz darauf will man seinen Besitz enteignen. Daher bleibt Walther nichts anderes übrig, als den Eid auf die neugegründeten Konföderierten Staaten von Amerika abzulegen. Damit aber ist die Gefahr für Walther und seine Familie noch nicht gebannt. Der Bürgerkrieg fordert viele Opfer. Bruder kämpft gegen Bruder. Und auch Waldemar und Josef könnten sich auf dem Schlachtfeld schon bald gegenüberstehen. Walther droht Gefahr von anderer Seite: Er ist umgeben von Feinden. Und die wollen endlich seinen Untergang sehen - egal, zu welchem Preis ...

Unterhaltung, die so genial ist, dass man dafür alles stehen und liegen lässt - in den Büchern von Iny Lorentz findet man jede Menge Spannung und ganz große Gefühle. Diese bedeuten fesselndes Lesekino bis zum letzten Satz. "Der rote Himmel" gehört zu den literarischen Highlights dieses Jahres. Über viele, viele Stunden lang taucht man in frühere Zeiten ab und vergisst über dieses Lesevergnügen die Welt vollkommen um sich herum. Hier zeigt sich mal wieder: Die Geschichten aus Lorentz´ Feder sind ein absoluter Lesehit. Kaum jemand vermag diesen lange zu widerstehen. Kein Wunder, denn zwischen zwei Buchdeckeln steht ein aufregendes Leseabenteuer. Diese Auswanderersaga bleibt einem garantiert noch lange in Erinnerung. Grandios!

Iny Lorentz war, ist und bleibt Deutschlands beste Autorin historischer Romane. Niemand sonst gelingt es auf ähnliche Weise, die Vergangenheit zum Leben zu erwecken. Doch dieses Mal geht es für den Leser nicht ins tiefste Mittelalter, sondern in das Nordamerika des Sezessionskrieges. Ab der ersten Seite von "Der rote Himmel" ist man mitten im Geschehen. Selbst ein Hollywoodfilm wie "Fackeln im Sturm" reicht an solch ein Leseerlebnis nur schwer heran.

Susann Fleischer
08.08.2016

 
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Das Buch:

Iny Lorentz: Der rote Himmel

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München: Knaur Taschenbuch Verlag 2016
656 S., € 9,99
ISBN: 978-3-426-51171-8

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