Romane

Ein spannendes Historienerlebnis für alle Leser von Andrea Schacht und Co.

Deutschland anno 1191: Kaiser Barbarossa ist tot und sein Sohn erhebt Ansprüche auf den Thron. Judith von Lare steht dem Kloster, dem sie beigetreten ist, um keinen anderen Mann als den maurischen Arzt Silas heiraten zu müssen, inzwischen als Äbtissin vor. Doch die Liebe zu Silas ist stärker. Sie verlässt das Kloster unerlaubt. Nun sind Judith und Silas auf der Flucht nach Italien, immer darauf bedacht, nicht den Weg von Heinrich VI. zu kreuzen. Der ist mit seinem Tross unterwegs nach Rom, wo die Kaiserkrönung stattfinden soll. Mehr als einmal riskieren Judith und Silas auf dieser Reise ihr Leben. Einer Schneelawine können die beiden nur mit Hilfe eines kleinen Mädchens entkommen. Die neunjährige Luna begleitet Judith und Silas auf ihrem Weg nach Süden.

In Sizilien findet Judiths und Silas Flucht ein jähes Ende. Heinrichs engster Vertrauter kann die beiden festnehmen. Plötzlich droht ihnen ein Schicksal im Verlies. Doch es kommt anders: Heinrich erkrankt an Sumpffieber. Judith soll ihn von diesem Leiden befreien. Heinrich hat Angst, dass er wie so viele seiner Soldaten schon bald sterben könnte. Während Judith schnell mit ihren Behandlungsmethoden an ihre Grenzen stößt, weiß Luna Rat. Das Mädchen verfügt über besondere Fähigkeiten. Allem Anschein nach ist sie ein Feenkind. Die Menschen halten Luna für heilig und heilkräftig. Und tatsächlich genest Heinrich langsam wieder. Aber wer einmal am Sumpffieber gelitten hat, den holt die Krankheit immer wieder ein. Gott stellt Judith und Silas vor eine schwere Prüfung ...

Ein Lesevergnügen, das aus der Feder einer Andrea Schacht oder Deana Zinßmeister entstammt sein könnte - Johanna Marie Jakob sorgt mit ihren Werken für Historienkino von der besonders fesselnden Sorte. Auch "Das Erbe der Äbtissin" lässt einen so schnell nicht mehr los. Mehr als 400 Seiten lang glaubt man sich tatsächlich im 12. Jahrhundert und mit den Protagonisten eine Gefahr nach der anderen zu überstehen. Die deutsche Autorin kann definitiv schreiben. Man liest ihre Bücher wie im Rausch. Und man kann die Tränen kaum zurückhalten. Denn die Story lässt es vor allem an großen Gefühlen nicht fehlen. Ab der ersten Seite vergisst man die Welt um sich herum. Die Liebesgeschichte von Judith und Silas nimmt einen über viele, viele Stunden restlos gefangen.

Einen Roman von Johanna Marie Jakob zu lesen ist, als unternähme man eine Reise in vergangene Zeiten. "Das Erbe der Äbtissin" entführt den Leser ins tiefste Mittelalter. So wünscht man sich einen Historienschmöker: voller Spannung, Emotionen und einfach bester Unterhaltung. Und genau das bekommt man mit dem vorliegenden Buch in die Hand.

Susann Fleischer
27.06.2016

 
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Das Buch:

Johanna Marie Jakob: Das Erbe der Äbtissin

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München: Knaur Taschenbuch Verlag 2015
432 S., € 9,99
ISBN: 978-3-426-51586-0

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