Romane

Ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von einem der besten Schriftsteller aller Zeiten

400 verkaufte Bücher sprechen eigentlich für sich selbst. Stephen King gehört zu den besten wie erfolgreichsten Schriftstellern auf der Welt und aller Zeiten. Das beweist er seit mittlerweile mehr als 40 Jahren immer wieder eindrucksvoll. Damals erschien "Carrie". Es folgten "Shining", "Friedhof der Kuscheltiere", "The Green Mile", "Der Turm" und zuletzt "Joyland", "Doctor Sleep" und "Mr. Mercedes" - allesamt und sonders echte Meisterwerke. Nun hat der Leser abermals Grund zur Freude. "Revival" ist das Zeugnis hoher Erzählkunst. Und nicht nur das: Der Roman jagt einem Furcht ein. Kaum hat man den ersten Absatz zu Ende gelesen, schon steht einem der Angstschweiß auf der Stirn und das Herz rast. Grusel kann so schön sein - und außerdem so verdammt genial.

An einem Oktobertag im Jahre 1962 fällt in Harlow, einer kleinen Stadt in Maine, ein Schatten auf einen kleinen Jungen, der mit seinen Spielzeugsoldaten spielt. Jamie Morton schaut auf und sieht Charles Jacobs über sich, den jungen Methodistenprediger, der in der neuenglischen Gemeinde gerade sein Amt antritt. Zusammen mit seiner Frau will er die örtliche Kirche reformieren. Im Nu gewinnt der charismatische Jacobs die Herzen der gottesfürchtigen Einwohner. Den Kindern haben es vor allem die elektrischen Spielereien angetan, mit denen er Bibelgeschichten veranschaulicht. Das alles endet, als ihn ein entsetzlicher Unfall vom Glauben abfallen lässt und er eine letzte Predigt hält, die in einer rasenden Gottverfluchung gipfelt. Kurz darauf verlässt Jacobs die Stadt.

Fortan tingelt Jacobs über die Jahrmärkte, wo er elektrische Experimente vorführt, die zunehmend spektakulärer werden - und immer schlimmere Folgen nach sich ziehen. In den folgenden Jahren trifft er auch immer wieder auf Jamie. Der hat mit zahlreichen Dämonen zu kämpfen. Als Gitarrist spielt er in Bands im ganzen Land und lebt den Rock´n´Roll, während er vor dem schrecklichen Verlust seiner Familie flieht. In der Mitte seiner Dreißiger - inzwischen heroinsüchtig, mittellos, verzweifelt - lässt er sich von Jacobs immer tiefer in dessen Welt ziehen. Dies hat Konsequenzen für beide Männer. Ihre Verbindung führt zu einem Pakt, der sogar jenseits dessen steht, was der Teufel ersinnen kann. Jamie erkennt, dass "Revival" ("Wiederbelebung") vieles bedeuten kann ...

Lesegenuss pur! Stephen King ist der unangefochtene Meister des Horrors. Die Geschichten, die er schreibt, stecken voller atemberaubender (Lese-)Action. Nicht anders ist es bei "Revival". Der neue Roman des US-Amerikaners stellt alle anderen sogar noch in den Schatten. Denn hier erlebt man Erzählkunst auf höchstem Niveau. Ab dem ersten Satz packt die Story den Leser, sodass an ein Weglegen zu keiner Sekunde zu denken ist - genauso wenig wie an Schlaf. Mehr als 500 Seiten lang wird man auf einen Trip in die Hölle geschickt. Und muss dabei Angst haben, diesen nicht unbeschadet zu überleben. Der Leser taucht tief ab in die finsteren Abgründe der menschlichen Seele. Deshalb: Für einen King braucht man extrem starke Nerven, am besten welche so dick wie Drahtseile.

Es ist einfach unglaublich. Stephen King gelingt es tatsächlich immer, bei jedem neuen Werk noch eine Schippe draufzulegen. Man denkt, es geht nicht mehr besser, und dann erscheint ein Roman wie "Revival". Dieser bedeutet nervenzerreißende Spannung und Grusel vom Feinsten, sodass man während der Lektüre Gänsehaut am ganzen Körper bekommt. Bessere Unterhaltung als mit Kings Büchern hat man noch nie in die Hand bekommen. Absolut genial!

Susann Fleischer
23.03.2015

 
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Das Buch:

Stephen King: Revival. Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt

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München: Heyne Verlag 2015
512 S., € 22,99
ISBN: 978-3-453-26963-7

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