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Historie zum (Mit-)Erleben

South Carolina, 1835: Silas Toliver träumt seit langem von einem Leben im fernen Texas. Nach dem Tod seines Vaters sieht er seine Zukunft und die seiner Verlobten Lettie und seines Sohnes in der Fremde. Doch der Plan, schon bald in ein großes Abenteuer aufzubrechen, gerät plötzlich in Gefahr. Silas fehlt das Geld. Von seinem Bruder kann er keine Hilfe erwarten. Dieser ist mehr als enttäuscht darüber, dass Silas ihn bei der Arbeit auf der Baumwollplantage Queenscrown im Stich zu lassen gedenkt. Da trifft es sich gerade recht, dass der reiche Carson Wyndham ihm ein verlockendes Angebot macht: Heiratet Silas seine Tochter Jessica, ermöglicht er ihm die Auswanderung. Der Preis allerdings, den Silas bezahlt, ist hoch: Er muss das Eheversprechen, das er Lettie einst gegeben hat, brechen.

Nur wenige Wochen später findet die Hochzeit statt. Jessie und Silas geben sich vor den Augen ihrer Familien das Jawort und schwören sich ewige Treue. Gemeinsam wollen sich durch dick und dünn gehen - und müssen sie auch. Ein Neuanfang ist nämlich alles andere als ein leichtes Unterfangen, an dem so manch anderer bereits gescheitert ist. Silas hingegen weiß eine mutige Frau an seiner Seite. In Texas warten auf die beiden zahlreiche Herausforderungen, die sie zusammenschweißen. Nach und nach kommen sich Silas und Jessie näher. Aus Abneigung wird schließlich Liebe. Sie bekommen einen Sohn und das Glück scheint perfekt - bis zu jenem Tag, als eine Katastrophe über ihr Leben hereinbricht und alles zu zerstören droht. Ein Bürgerkrieg zieht eine tiefe Schlucht zwischen Nord und Süd.

Jessica, eine erbitterte Gegnerin der Sklaverei, kämpft für die Freiheit der Plantagenarbeiter - und legt sich für deren Rechte sogar mit ihrem Mann an. Silas hat Probleme mit den Ansichten seiner Ehefrau und verzweifelt schließlich an diesen. Jessie lässt sich nicht davon überzeugen, dass ihre Meinung über die Sklaverei falsch ist, und ermöglicht einem Arbeiter die Flucht. In der Beziehung beginnt es zu kriseln. Doch sollte Silas tatsächlich die Scheidung einreichen oder Jessica etwas Unerwartetes passieren, kann er die Plantage nicht mehr halten. Dann würde Carson Wyndham nämlich alle finanziellen Mittel aus diesem Projekt ziehen ...

Seufz! Unter den historischen Romanautorinnen ist Leila Meacham eine der besten. Die Geschichten der US-Amerikanerin sind für den Leser das größte Glück auf der Welt. "Land der Verheißung" lädt zum Träumen und Verweilen ein. Nach wenigen Buchseiten beginnt man alles um sich herum zu vergessen und die Zeit scheint stillzustehen, während man sich voll und ganz diesem betörend schönen Genuss hingibt und sich darin zu verlieren droht. Hier verfliegt etwaige Langeweile in Sekundenbruchteilen und alle Alltagssorgen treten für die Dauer der Lektüre in den Hintergrund. Es gibt keinen Zweifel: Meacham ist eine große Erzählerin und ihre Werke zeugen von hoher Schreibkunst. Nach "Die Erben von Somerset" gelingt ihr abermals ein absolutes Highlight, eben Literatur zum Verlieben.

Fesselnde Unterhaltung à la "Fackeln im Sturm" - es ist ganz großes (Lese-)Kino, was Leila Meacham mit "Land der Verheißung" abliefert. Der vorliegende Roman bedeutet für die Sinne die reinste Verführung und lässt jedes Herz höher schlagen. Hier findet man Emotionen satt und Leidenschaft, die absolut mitreißend ist. Kein Wunder, dass man zu diesem Vergnügen garantiert nicht Nein sagen kann.

Susann Fleischer
07.04.2014

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