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Die Vergangenheit , die einen einzuholen droht

5. Mai 1933: Die sechzehnjährige Judith erhält nach Jahren des Herumziehens mit der Zigeunerfamilie Zoltan ein neues Zuhause bei Adelheid und Richard Wesselburg im rheinischen Godesberg. Als sie sich in Norbert, den Sohn der Wesselburgs, verliebt, scheint ihr junges Leben fast perfekt zu sein. Doch als sie erfährt, dass Norbert sich für eine andere entschieden hat, ist sie zutiefst verzweifelt und läuft fort. Die verlebte Anna Schmitz hält sie davon ab, sich in den Rhein zu stürzen, und nimmt sie mit zu sich nach Hause ins Kölner Hafenviertel. Als Judith einige Zeit danach Annas Sohn Karl heiratet, beginnt ihr Martyrium.

Nach dem Tod Karls kann Judith endlich wieder "nach Hause" zu Adelheid und Richard. Und in Richards Armen gelingt es ihr endlich, die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben. Als Adelheid jedoch davon erfährt, kann Judith nicht länger in Godesberg bleiben. Sie zieht zu Gabriele von Rensberg und deren Bruder Michael und seiner jüdischen Frau Esther. Auf dem Gestüt findet sie eine neue Heimat - und ein neues Glück in den Armen des Malers und Bildhauers Lothar.

Inzwischen regiert in Deutschland das Grauen und die Situation Esthers wird immer prekärer. Die Familie versucht, Esther vor der Deportation zu bewahren, und bringt sich damit in eine immer verzweifeltere Lage. Und dann geschieht ein Mord ...

"Sommerblumen" ist die Geschichte einer Frau, die sich nach Liebe und Zärtlichkeit, nach eigenen Kindern und häuslichem Glück sehnt und doch immer wieder erlebt, dass die Männer sich ihren Körper mit Gewalt oder Erpressung nehmen. Kriegs- und Nachkriegsjahre hinterlassen weitere Spuren. Aber dennoch gibt sie die Hoffnung auf Glück nicht auf. Wie Gabriele von Rensberg an einer Stelle sagt: "Was immer wir Frauen auch erleben und erleiden müssen - wir bleiben zur Liebe, zur Zärtlichkeit verdammt!"

Die deutsche Autorin Helga Johanna Müller zeichnet in "Sommerblumen" den Lebensweg einer Frau nach, die sich trotz aller Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt und die schließlich ihren ganz eigenen Weg zur inneren Zufriedenheit findet.

Annette Sunder
18.03.2013

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