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Mathildas Himmel

Wer jung ist ist auf der Suche: nach dem Sinn des Lebens, nach einem Weg in die Zukunft, nach sich selbst ... Bei Mathilda kommt hinzu, dass sie an ihrem 18. Geburtstag erf?hrt, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind ? sie ist ein Adoptivkind. "Als F?lschung hatte sich herausgestellt, was sie f?r wahr und selbstverst?ndlich gehalten hatte, dass ihre Eltern ihre Eltern waren, diese Welt der sie so vertraut hatte, dass sie nicht auf die Idee gekommen w?re, sie infrage zu stellen."

Mit schonungsloser Wucht ?ber f?llt sie diese Wahrheit und macht ihre sowieso schon br?ckelnde heile Welt vollends kaputt. Am n?chsten Morgen verl?sst sie das bisherige Elternhaus. Sie geht einfach weg, will ausprobieren, nachdenken und genau das tun was ihren Vater, zu dem sie eine tiefe Hassliebe verbindet missfallen w?rde. M?nnergeschichten, kleinere Jobs ? Mathilda provoziert. Und dennoch muss sie immer an ihr Zuhause denken: an ihr Zimmer, an ihr Dachfenster. Sie reflektiert ihre Kindheit und ihre Jugend, h?lt immer Kontakt zu ihrer Freundin, die ihr wichtig ist und die das Bindeglied zu ihrer Vergangenheit bildet. Als sie nach Hause zur?ckkehrt und erkennt, dass ihr Vater krank geworden ist an ihrem Weggehen, kann sie verzeihen. Und auch der Vater erkennt, dass Mathilda erwachsen geworden ist.N?chtern und distanziert erz?hlt Nicol Ljubic von Mathildas Weg. Das intime Verh?ltnis zwischen Vater und Tochter wird nuanciert beleuchtet, die Hilflosigkeit auf beiden Seiten gezeigt. Eine N?he und enge Verbindung der beiden ist stets vorhanden, aber beide sind nicht in der Lage, diese N?he zuzulassen. Mathildas Mutter erkennt die ?hnlichkeit der beiden, ist aber ebenso wenig f?hig zu vermitteln.

Es ist ein Buch ?ber junge Menschen, aber nicht nur f?r junge Menschen. Denn die F?higkeit, Gef?hle zu zeigen und sie zu ?u?ern, gewinnt man nicht mit dem Erwachsenwerden.

ker
01.09.2003

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