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Die Königsmörder-Chronik 2.1

Seit geraumer Zeit ist die weltweite Fantasy-Gemeinde auf der Suche nach einem legitimen Nachfolger von J.R.R. Tolkien und seiner Ring-Trilogie. Mit Patrick Rothfuss und der "K?nigsm?rder-Chronik" scheint man nun endlich f?ndig geworden zu sein. Dem Amerikaner aus Wisconsin gelang 2008 mit "Der Name des Windes", dem ersten Band der Trilogie, hierzulande ein riesiger Erfolg, so dass der Durst seiner Fangemeinde nach der Fortsetzung von Jahr zu Jahr gr??er wurde.

Dieses Jahr war es dann endlich so weit: Mit "Die Furcht des Weisen" erschien der zweite Band der Trilogie und die Fortsetzung von Kvothes Bericht gegen?ber dem Chronisten. Es sei daran erinnert, dass in "Der Name des Windes" der Gastwirt Kote einen Besucher empfing. Dieser Besucher, ein Chronist, erkannte in Kote rasch den geheimnisumwitterten Magier Kvothe und bat ihn darum, seine Lebensgeschichte aufschreiben zu d?rfen. Nach Abhandlung der Kindheit und Jugendjahre im ersten Band setzt die Handlung im vorliegenden Buch mit Kvothes Studienjahren an der Universit?t ein.

Kvothes Wissensdurst als Student der arkanen K?nste ist ungebrochen. Endlich erlangt er auch Zugang zur Bibliothek und dem dortigen Wissen. Kvothe ist n?mlich weiterhin auf der Suche nach den Chandrian, jenen b?sen D?monen, die seine Eltern auf dem Gewissen haben. Ambrose, sein altbekannter Widersacher aus dem ersten Band, ist auch weiter mit von der Partie und stellt ihn vor einige gef?hrliche Herausforderungen. Endlich darf Kvothe auch bei Eldoin, der Koryph?e auf dem Gebiet der Namensfindung, lernen und kommt seinem gro?en Ziel, ein bedeutender Magier zu werden, immer n?her.

Es ist keine plumpe Zauberei, die Rothfuss in seiner "K?nigsm?rder-Chronik" beschreibt, sondern er hat vielmehr eine eigene Welt und Dinge derart detailverliebt ersonnen, was ihn genrem??ig eher in der N?he Tolkiens ansiedeln l?sst, da er wie diese Fantasy-Eminenz seine eigene facettenreiche und durchdachte Welt geschaffen hat. Magie wird von Rothfuss als eine Wissenschaft beschrieben, die man an einer Universit?t erlernen kann. Als Leser meint man zu glauben, dass Zauberei auf physikalischen Grundlagen und Gesetzen basieren k?nnte. Anders als bei den Harry-Potter-Romanen handelt es sich bei Rothfuss? "K?nigsm?rder-Chronik" nicht um Kinder- und Jugendliteratur. Sie lebt auch nicht von st?ndigen Kampfhandlungen zwischen Gut und B?se, stattdessen fokussiert sich die Erz?hlung auf die detaillierte Schilderung der Umst?nde und Begebenheiten aus der Sicht des Ich-Erz?hlers Kvothe.

Ein weiteres Kriterium von Rothfuss? Erfolg ist die gelungene Schaffung von Charakteren mit ausgefeilten Charakteristika wie dem Protagonisten Kvothe, der sich als passionierter Lautenspieler durch seine Musik definiert, der diese zum Gl?cklichsein ben?tigt und die ein Teil von ihm ist. Diese Charakterz?ge werden von Rothfuss schlicht genial transportiert.

Die Durchnummerierung der Trilogie anhand von Tagen gem?? des Untertitels des vorliegenden Buches "Die K?nigsm?rder-Chronik. Zweiter Tag" basiert auf der Rahmenhandlung im Gasthaus Kotes, dort, wo die Berichterstattung Kvothes gegen?ber dem Chronisten an einem neuen Tag beginnt, am zweiten Tag des Chronisten im Gasthaus Kotes. Das vorliegende Buch ist allerdings nur der erste Teil des eigentlichen Mittelbandes der Trilogie, da das englische Original "The Wise Man?s Fear" so umfangreich war, dass es in der deutschen ?bersetzung in zwei B?nde gesplittet werden musste, allerdings ein wenig ungleich gewichtet: Mit 860 Seiten kommt das vorliegende Werk deutlich gr??er daher als der zweite Teil mit nur 520 Seiten. Vielleicht h?tte man hier ein wenig parit?tischer vorgehen sollen, da "Die Furcht des Weisen. Teil 1" mit einem Lebendgewicht von mehr als 1,1 kg den Konsumenten lesetechnisch doch vor ein gewisses Problem stellt, wie n?mlich der m?chtige Klotz ?ber Stunden hinweg bequem gelesen werden kann.

Das vorliegende Buch endet in einer ziemlich hilflosen Situation Kvothes, die den Leser mit Hochspannung hinsichtlich des weiteren Fortgangs zur?ckl?sst. Doch wird er dieses Mal keine drei Jahre, sondern nur drei Monate auf eine Fortsetzung warten m?ssen, wenn n?mlich der zweite Teil des zweiten Bandes Ende Januar 2012 erscheinen wird.

Christoph Mahnel
12.12.2011

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