Romane

Ein Beziehungsende mit Schrecken

Leo und Gesine gelten als das Traumpaar schlechthin. Aber nach siebzehn Jahren soll nun alles vorbei sein, denn er hat sich in eine andere verliebt. Drei Monate nach seiner Verk?ndung ist die Scheidung eingereicht, das gemeinsame Haus so gut wie verkauft und der Weg f?r eine neue Zukunft gelegt. W?hrend Leo diesen eifrig beschreitet und mit Freundin Jule zusammenzieht, gibt Gesine sich der Trauer ?ber das Beziehungsaus voll und ganz hin und verweilt lieber in der Vergangenheit, statt sich der Realit?t zu stellen. Mit siebzehn Fotos, f?r jedes Leo-Jahr eines, und vielen Erinnerungen im Gep?ck ergreift Gesine die Flucht nach Frankreich. In der Normandie will sie wieder zu sich selbst finden und sich Gedanken dar?ber machen, wie es nun weitergehen soll.

Bereits die Fahrt dorthin l?sst l?ngst vergessene Gef?hle aufwallen und f?hrt sie zu jenem Zeitpunkt zur?ck, als sie noch gl?cklich war. Gesine f?ngt an, sich zu erinnern: an ihre erste Begegnung mit Leo, an ihre zahlreichen Kochsessions und an gemeinsame Unternehmungen. Dann ist da noch der schicksalshafte Abend in einem Restaurant, als Leo den Gedanken ?u?erte, dass eine Heirat zu diesem Zeitpunkt wohl keine schlechte Idee sei - f?r Gesine der sch?nste Moment in ihrem Leben. Doch mit jedem Bruchst?ck der Vergangenheit bricht ein Teil von ihrem Herzen und macht sie noch trauriger als zuvor. Aber wie das Leben so spielt, offenbaren sich Gesine nach und nach neue Chancen, ihren Leben einen neuen Zweck zu geben - bis sie abermals vor eine Entscheidung gestellt wird ...

Annette Hohberg legt mit "Alles, was bleibt" ein vortreffliches Deb?t hin, das zeigt, wie wunderbar eine deutsche Autorin ihre Leser mit einer dramatischen Liebesgeschichte verzaubern kann. Ihr ist damit ein Roman gelungen, der insbesondere Frauen ans Herz gehen wird - ohne dabei schw?lstig oder gar gef?hlsduselig zu wirken. Sogar ganz im Gegenteil: Hohberg beschreibt Gesines Gef?hle so unverf?lscht und grundehrlich, dass man glaubt, man k?nne in Herz und Seele der Protagonistin hineinsehen und falle dabei mitten in einen tiefsinnigen Traum hinein. "Alles, was bleibt" ist eine Geschichte voller Emotionen und Sinnlichkeit. Sie erlaubt es dem Leser, w?hrend der Lekt?re vollkommen los und sich treiben zu lassen - ohne dabei etwas von ihrer Eindringlichkeit und Kraft einzub??en. Annette Hohberg ist absolute Meisterklasse.

Susann Fleischer
02.05.2011

 
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Das Buch:

Annette Hohberg: Alles, was bleibt

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München: Knaur Verlag 2011
352 S., € 14,99
ISBN: 978-3-426-65227-5

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