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Ein Romandebüt findet seinen Weg in die deutschen Buchläden

Schon vor seinem Erscheinen auf dem deutschen Buchmarkt sorgt Robert Goolricks Deb?troman "Eine verl?ssliche Frau" f?r Furore. Es st?rmte innerhalb k?rzester Zeit die Paperback-Listen von "New York Times", "Publisher Weekly" und "USA Today" und bescherte dem US-Kleinverlag Algonquin Books of Chapel Hill fantastische Verkaufszahlen - 400.000 verkaufte Exemplare sprechen f?r sich. Nur acht Monate nach diesem ?berragenden Erfolg erscheint der Roman nun auch in Deutschland - hoffentlich mit ?hnlich gro?er Beachtung. Verdient hat es Goolricks Erstlingswerk allemal, denn die Geschichte besitzt solch eine Intensit?t und Sch?rfe, wie man es nur selten antrifft. Wie sehr sich die Lekt?re lohnt, mag man bereits auf den ersten Buchseiten erahnen.

Eine Kleinstadt in Wisconsin 1907: Der verm?gende Gesch?ftsmann Ralph Truitt ist auf der Suche nach einer verl?sslichen Frau. Die Liebe hat er schon lange zu Grabe getragen und so hofft er auf einen ruhigen Lebensabend, den er mit einer (weiblichen) Person verbringen m?chte, die in ihm nicht nur den Hausherrn sieht. In Catherine Land glaubt er sie gefunden zu haben. Die sch?ne, junge Frau hat auf seine Annonce geantwortet und erz?hlt in ihrem Brief von ihrer Missionsarbeit, die sie durch die ganze Welt gef?hrt und die Augen f?r die Armen und Schwachen ge?ffnet hat. Truitt ist ?u?erst angetan und l?dt sie zu sich aufs Land ein. Und sollte tats?chlich die Chemie zwischen ihnen stimmen, wird es nicht nur bei einem kurzen "Urlaub" im l?ndlichen Idyll bleiben.

Als Truitt an einem kalten Wintertag im Schnee am Bahnhof auf sie wartet, ergreift ihn eine Welle tiefster Entt?uschung - sieht doch die Frau, die aus dem Zug steigt, vollkommen anders aus als die auf dem Foto, das sie ihm zuvor geschickt hat. Aber noch will er ihr eine Chance geben und f?hrt mit ihr zu seinem Anwesen. Doch auf dem Weg dorthin gehen die Pferde durch. W?hrend Catherine mit einem Schrecken davonkommt, erleidet Truitt schwere Verletzungen und muss, geschw?cht von Fieber und Halluzinationen, das Bett h?ten. In dieser Zeit kommt es zu einer ersten Ann?herung zwischen ihnen, die sich in z?rtlich gefl?sterten Worten und liebevollen Gesten wiederfindet - von Catherine beabsichtigt, die Wisconsin m?glichst bald als reiche Witwe wieder verlassen will.

In ihrer ersten Leidenschaft verliert Truitt sich vollends und bittet seine Liebste, ihn zu heiraten. Catherine glaubt sich dem Ziel sehr nahe und setzt sogar ihre k?rperliche Reize ein, um die heilige Bindung einzugehen. Allerdings verbirgt nicht nur sie ein Geheimnis, denn Truitt ist keinesfalls so unschuldig, wie es von au?en erscheint. Er hat sich einst eine schwere Schuld aufgetan, als er seinen einzigen Sohn aus seinem Haus vertrieben hat. Sein einziger Wunsch ist es, ihn wieder unter seinem Dach zu wissen - nur so kann er sein Gewissen beruhigen und einer frohen Zukunft entgegensehen. Catherine soll ihm dabei helfen. Und so verl?sst sie Wisconsin, um in Saint Louis auf die Suche nach dem verlorenen Sohn zu gehen. Was Truitt allerdings nicht ahnt: Auch Catherine bewahrt ein Geheimnis, das f?r ihn das Ende bedeuten k?nnte.

Robert Goolricks Deb?troman "Eine verl?ssliche Frau" macht einen regelrecht sprachlos, so bildgewaltig, spannend und sprachlich dicht kommt die Story daher. Man kommt kaum zu Atem, denn in dem Moment, wenn man glaubt, die Handlung der Figuren durchschaut zu haben, macht Goolrick eine unerwartete Wendung, die einen an das Bisherige zweifeln l?sst. Trotz der emotionalen (Un-)Tiefen, die sich auf den einzelnen Buchseiten offenbaren und zuweilen den Leser in teils bodenlose Traurigkeit st?rzen, liest man der Roman mit solch einer Intensit?t, als h?tte man Angst etwas zu verpassen. Von "Eine verl?ssliche Frau" geht ein besonderer Reiz aus, denn die Atmosph?re knistert voller Spannung und Erotik, die der Leser bis in seinem Innersten nachsp?ren kann und dabei ein bisher ungeahntes Gef?hl von Sehnsucht hinterl?sst. H?chst emotional, aufw?hlend und bet?rend ist Goolricks Deb?troman, der sich mit den gro?en US-amerikanischen Werken durchaus messen kann. Das Lesevergn?gen darf man sich jedenfalls auf keinen Fall entgehen lassen.

Susann Fleischer
27.09.2010

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