Romane

Und wenn sie nicht gestorben sind , shoppen sie ewig weiter

Vor zwanzig Jahren ver?nderte sich das Leben der Freundinnen Leni und Vivian f?r immer. Nach einer durchzechten Nacht trafen sie auf einen Vampir, der ihnen das Blut aussaugte und sie zu Wesen der Finsternis machte. Und es gibt wahrlich schlimmeres, als Untote in K?ln zu leben und darauf zu warten, dass die Sonne untergeht und die gro?e Sause endlich losgehen kann. Zwar mussten sie ihre Freunde und Familien glauben machen, dass sie bei einem f?rchterlichen Brand ums Leben gekommen sind, aber immerhin brauchen sie weder Botox noch irgendwelche plastischen OPs, um ihr jugendliches ?u?eres zu behalten. Zwanzigj?hrige interessieren sich eh nur f?r Mode, Make-up und wilde Partys. 

Doch eines Tages ger?t ihr sonst zu ruhiges Nachtleben m?chtig ins Schwanken, als sie in einem angesagten In-Club auf Sandra treffen. Leni kann sich noch ziemlich gut an sie erinnern, denn in der Schule waren sich die beiden alles andere als sympathisch. Diese uralte Feindschaft ist auch nach 20 Jahren nicht erloschen und so ist der Katzenjammer umso gr??er, als Sandra erf?hrt, dass alle aus der Heimat glauben, Leni und Vivian l?gen seit 1989 unter der Erde. Dieses Wissen nutzt sie auch schamlos aus, um hinter das Geheimnis des jugendlichen Aussehens der Freundinnen zu kommen. Und sie ist diesem n?her, als sie denkt, denn die Vampirinnen geraten ziemlich ins Schwitzen und m?ssen dringend etwas unternehmen. F?r die Vampirwelt w?re es die reinste Katastrophe, wenn die Menschheit von ihrer Existenz erfahren w?rde. 

Doch dies ist nicht das einzige Problem, dem sich Leni und Vivian ausgesetzt sehen. Die Mutter ihres Vampirpaten Ede wurde auf brutalste Art und Weise umgebracht. Laut ihrem Testament vermacht sie ihr gesamtes Verm?gen und das riesige Anwesen dem Forschungsinstitut "Vampire Moon Sun Science", w?hrend Ede vollkommen leer ausgeht. Die Freundinnen m?ssen sich schleunigst etwas einfallen lassen oder sie haben einen neuen Mitbewohner in einer minikleinen Wohnung. Da k?nnen Leni und Viviana von Gl?ck sagen, dass sie beim H?llenf?rsten pers?nlich Gemeinschaftsdienst ableisten m?ssen, um ihre Steuerschuld zu begleichen. Bei dieser Gelegenheit k?nnen sie in den Akten nachschauen, was es mit dem Testament von Edes Mutter und dem seltsamen Forschungsinstitut auf sich. Was sie dabei allerdings nicht bedacht haben: Vampire sind zwar untot, aber l?ngst nicht unverwundbar. Alles, was man dazu braucht, sind ein spitzer Flock, den man direkt ins Herz des Opfers treibt, und eine scharfe Axt, um den Kopf vom K?rper abzutrennen ... 

Emma Flints "H?bsch in alle Ewigkeit" ist ein herrlich gegen den Strich geb?rsteter Vampirroman, der locker-leicht daherkommt und so ganz nebenbei endlich mit den g?ngigen Klischees ?ber die Blutsauger gr?ndlich aufr?umt. Auf 320 Buchseiten erlebt der Leser ein kleines Feuerwerk an frischen und ausgefallenen Ideen, das sich immer wieder selbst entz?ndet und den Rezipienten zum Schmunzeln bringt. Die Story hebt sich von der Masse an Vampirromanen deutlich ab und bringt frischen Schwung in das Fantasy-Genre. Allein daf?r lohnt sich das Schm?kern von "H?bsch in alle Ewigkeit". Der zweite Grund ist die turbulente Handlung, die so manche ?berraschende Wendung bereith?lt und daher nicht von vornherein erkennbar ist. Da ist bei der Lekt?re Spannung ebenso garantiert wie Witz und Spa?. 

Susann Fleischer 
20.09.2010

 
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Das Buch:

Emma Flint: Hübsch in alle Ewigkeit

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München: Heyne Verlag 2010
320 S., € 7,95
ISBN: 978-3-453-53343-1

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