Romane

Von der Suche einer Frau nach ihren Wurzeln und ihrem Platz im Leben

Die 28-, beinahe 29-jährige Stefanie Gruber ist im Großen und Ganzen mehr als zufrieden mit ihrem Leben: Ihr Beruf als Bogenbauerin füllt sie aus, sie hat liebevolle Eltern und einen Bruder, der für sie (fast) alles tun würde und schwebt seit kurzem auf Wolke sieben. Der Münchner Unternehmersohn Bertram hat vor vier Monaten Steffis Herz im Sturm erobert. Die beiden führen eine Wochenend-Beziehung, denn Stefanie wohnt und arbeitet knapp 200 Kilometer von ihrem Verlobten in spe entfernt. Passau ist ihr Lebensmittelpunkt, jedenfalls bis das Schicksal dazwischenfunkt. Eigentlich ist es nur mal wieder eine verrückte Idee ihres jüngeren Bruders Felix: Er bittet Steffi um eine DNA-Probe, um Ahnenforschung zu betreiben. Doch das Ergebnis ist ein Schock - die beiden sind nicht miteinander verwandt!

Der Schock ist groß: Stefanie kam auf illegalen Wege von Frankreich nach Vilshofen an der Donau. Damals glaubten die Grubers, keine eigenen Kinder bekommen zu können, und eine Adoption auf legalem Weg war nicht möglich. Stefanie steht vor den Scherben ihrer Identität. Plötzlich fühlt sich nichts mehr richtig an, weder ihr Traumberuf noch ihre Verlobung. Nur die Frage nach dem Schicksal ihrer leiblichen Mutter lässt sie nicht mehr los. Begleitet von Felix begibt Stefanie sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um herauszufinden, wohin sie gehört. Sie fährt nach Metz; in der Hoffnung, dort die Frau zu finden, die den Grubers damals Stefanie anvertraute. Allerdings sind drei Jahrzehnte eine lange Zeit. Und so gestaltet sich Steffis Suche schon bald wie die nach einer Nadel im Heuhaufen ...

Gefühlskino à la Hollywood - genau das erfährt man mit Monika Maifelds neuem Roman "Mütter hat man nie genug" ab dem ersten Satz. Die Story trifft mitten ins Herz, bricht es einem sogar. Denn zwischen zwei Buchdeckeln stecken Emotionen pur. Diese Lektüre rührt zu Tränen, fühlt sich zugleich so angenehm und schön an wie eine Kuscheldecke, allerdings ums Herz. Die deutsche Autorin kann schreiben, dass einem ganz schwindelig wird. Sie sorgt für Frauenunterhaltung mit glücklich-machender Wirkung. Ihre Geschichten sind genau das Richtige für Momente, wenn es einem nicht so gut geht. Denn sie wirken wie ein Antidepressivum. Literatur kann so schön sein, außerdem so berauschend und so überwältigend und dabei fesselnd und ebenso amüsant! Danke für solch ein Geschenk, ein Juwel im Bücherregal!

Für Frauen, aber auch gestandene Männer gibt es kaum etwas Betörenderes zu lesen als die Bücher einer Monika Maifeld. Von "Mütter hat man nie genug" ist man ganz berührt, sodass kein Auge lange trocken bleibt, während man von einer Backe zur anderen grinst. Dieses Vergnügen ist nicht mehr und nocht weniger als perfekt; vor allem für all jene, denen nach etwas Romantik und Tiefgang im Leben ist. Beides und noch weitaus mehr Gefühl(e) erfährt man mit der vorliegenden Lektüre. Seufz!

Susann Fleischer 
31.10.2022

 
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Das Buch:

Monika Maifeld: Mütter hat man nie genug

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München: Knaur Verlag 2022 416 S., € 16,99 ISBN: 978-3-426-22782-4

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