Krimis & Thriller

Das Krimiereignis dieses Jahres

Am 30. April 2013 veröffentlichte Robert Galbraith "Der Ruf des Kuckucks". Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass sich hinter dem Pseudonym die "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling verbirgt. Der Leser hat es India Knight, eine Journalistin der "Sunday Times", zu verdanken, dass nicht einmal drei Monate später dieses Geheimnis gelüftet wurde. Der Umsatz steigerte sich plötzlich um bis zu 4000 Prozent und der Krimi war aus den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Und auch in Deutschland wird Galbraiths Debüt garantiert ganz oben in den "Buch-Charts" zu finden sein, denn der vorliegende Roman ist ein absolutes Highlight im Leben des Lesers. Eben eine literarische Sensation, für die man glatt einen Mord begehen könnte.

Mehr schlecht als recht verdient Cormoran Strike seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv. Nachdem er in Afghanistan sein Bein verloren hat - er sollte dort als Soldat für Frieden sorgen -, gibt es für Strike kaum mehr einen Grund zur Freude. Als ihn dann auch noch seine Freundin aus der Wohnung schmeißt und die Schulden ihn aufzufressen drohen, ist Strike am Ende seiner Kräfte. Jetzt kann ihm nur noch ein Wunder helfen. Dieses kommt in Gestalt von John Bristow. Er beauftragt Strike mit der Aufklärung am Mord des berühmten Models Lula Landry. Im Gegensatz zur Polizei glaubt dieser nämlich nicht an Suizid. Für ihn steht außer Frage, dass seine Adoptivschwester in den Tod gestoßen wurde. Nun soll der Täter büßen - und Strike soll diesen dingfest machen.

Schon bald wird klar, dass dieser Fall nicht so schnell zu den Akten gelegt werden kann, wie es sich Strike erhofft hat. Die Suche nach Zeugen gestaltet sich als äußerst schwierig. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, bleibt dem Privatdetektiv wohl oder übel nichts anderes übrig, als unkonventionelle Wege zu begehen. In der Welt der Schönen und Reichen ist nämlich nichts, wie es scheint. Jeder hat irgendwie Dreck am Stecken - auch Strikes Auftraggeber John Bristow. Kurz vor Lulas Tod hat er sie aufgesucht und sich mit ihr gestritten. Aber war er wirklich dazu in der Lage, seine Schwester kaltblütig zu ermorden? Strike bezweifelt dies und sucht weiter. Dabei fördert er Erschreckendes zutage und bringt sich letztlich selbst in tödliche Gefahr ...

Nicht nur in Sachen Ermittlungsarbeit ist "Der Ruf des Kuckucks" ein Volltreffer. Robert Galbraith haut mit seinem Krimidebüt seine Leser gleich reihenweise um und schafft Literatur, die einen die Welt um sich herum vergessen lässt. Der englische Autor, hinter dessen Pseudonym sich J.K. Rowling verbirgt, sorgt für packende Unterhaltung, die den Leser stundenlang gefangen nimmt. Der vorliegende Roman besitzt eine geradezu berauschende Wirkung und schlägt ein wie eine Bombe, denn hier findet man Spannung auf jeder Buchseite. Bei der Lektüre gerät man regelrecht in Atemnot. Das versteht man unter feinstem Bestsellermaterial. Und das darf man sich um keinen Preis entgehen lassen, denn das ist der Stoff, aus dem sonst Blockbuster gemacht werden.

Es gibt keinen Zweifel: Mit "Der Ruf des Kuckucks" gelingt Robert Galbraith das beste (Krimi-)Debüt der letzten Jahre. Dieser Roman ist der absolute Wahnsinn und bedeutet Unterhaltung, die alles andere in den Schatten stellt. An solch einem großartigen (Lese-)Erlebnis hätte selbst Agatha Christie ihre helle Freude. Cormoran Strike ist nämlich ein Privatdetektiv mit Kultpotenzial.

Susann Fleischer
02.12.2013

 
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Das Buch:

Robert Galbraith: Der Ruf des Kuckucks. Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz

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München: Blanvalet Verlag 2013
640 S., € 22,99
ISBN: 978-3-7645-0510-3

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