Krimis & Thriller

Ein süffig-liebliches Krimivergnügen von Paul Grote

Für seine Patentochter Simone, gelernte Weinbautechnikerin, sucht Martin Bongers einen Praktikumsplatz, der mehr zu bieten hat als sein Bordelaiser "Garagenweingut". Das weltberühmte Châtenauneuf-du-Pape (in der Nähe von Avignon) scheint ihm der perfekte Ort dafür. Doch der Spitzenwinzer Didier Lamarc, für Martin die erste Adresse, ist seit zwei Jahren spurlos verschwunden. Und Joseph de Bergerac, der zwölf Monate später den renommierten Concours de la St. Marc gewann, kam bei einem Autounfall mit Fahrerflucht ums Leben. Nur ein seltsamer Zufall? Martin glaubt nicht daran und beginnt in diesem Fall zu recherchieren. Und auch Simones Neugier ist geweckt. Kaum am linken Ufer der Rhône angekommen, stürzt sie sich in die Ermittlungen und hört sich um.

Ebenso wie Thomas Achenbach, der vor beruflichen und privaten Problemen geflüchtet ist. Thomas hat in "Ein Riesling zum Abschied" gezeigt, dass er auch als Kommissar arbeiten könnte. In seiner Studienzeit der Önologie konnte er den Mord an einem Kommilitonen aufklären. Nun gilt es, abermals seinen detektivischen Spürsinn zu beweisen. Erst wird das Nachbarweingut von einer Diebesbande überfallen. Und kurz darauf findet man die Leiche von Didier Lamarc, mit einer Kugel im Kopf. Die Spur führt zu einem Mann namens Daan und zu seinem "Kompagnon", dem Winzer Maurice Vitier. Thomas weiß, wozu Ehrgeiz, Neid und Habsucht einen Menschen treiben können. Hier ist ein skrupelloser Gegner am Werk. Wie gnadenlos er vorgeht, muss schon bald Simone erfahren ...

Unterhaltung, die so genial ist wie die Werke aus Tom Hillebrands Feder - Paul Grote schreibt einen Krimihit nach dem anderen. Seine Romane bedeuten nicht nur ein spannendes Leseerlebnis. Diese erfreuen außerdem sowohl Weinkenner als auch Nicht-Kenner mit interessantem Winzerhintergrundwissen. "Am falschen Ufer der Rhône" macht richtig amüsanten Lesespaß. Die Story entführt den Leser nach Südfrankreich. Bei der Lektüre glaubt man den Mistral zu spüren und fühlt die Sonne auf der Haut, auch dann noch, wenn der Herbst voll tobt und es draußen regnet und stürmt. Der deutsche Autor sorgt für Lesebegeisterung über viele, viele Stunden. Seine Bücher versetzen einen in einen Rausch. Von diesen wird einem trunken wie nach mehreren Gläsern Cabernet Sauvignon.

Paul Grote bereitet den Lesern mit seinen Krimis ein süffig-liebliches Vergnügen. Am besten macht man es sich mit Rot- oder Weißwein gemütlich, während man "Am falschen Ufer der Rhône" liest. Einem kurzweiligen Abend steht endlich nichts mehr im Wege.

Susann Fleischer
16.10.2017

 
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Das Buch:

Paul Grote: Am falschen Ufer der Rhône. Kriminalroman

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München: dtv 2017
432 S., € 12,95
ISBN: 978-3-423-21691-3

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