Kinder- & Jugendbücher

Über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, der Freundschaft und alles dazwischen

Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitschüler würde sich der 13-jährige Spencer nicht als absonderlich bezeichnen. Zwar gehen ihm seine "Tics" des Öfteren ziemlich auf den Senkel, aber immer noch besser als ein A...loch zu sein wie zum Beispiel sein älterer Bruder Dean. Das denkt sich wohl auch die gleichaltrige Hope. Ihr Einzug ins Nachbarhaus bringt Spencers Leben schon bald gehörig durcheinander. Es ist irgendetwas auf den ersten Blick - ob Liebe oder Freundschaft, weiß Spencer selbst nicht so genau. Was er weiß: dass Hope die Erste ist, die ihn nicht wegen seines leichten Tourette-Syndroms aufzieht. Was er nicht weiß: dass Hope sich ebenfalls in ihn verknallt hat, das aber nicht zeigt. Statt wild miteinander zu knutschen, klettern die beiden auf Bäumen herum. Hauptsache, sie sind zusammen.

Mit 14 ist alles plötzlich anders: Hopes Schwester stirbt unerwartet. Für Hope bricht eine Welt zusammen. Und Spencer gelingt es nicht, den Scherbenhaufen wieder aufzufegen. Ganz in Gegensatz zu seinem Bruder Dean. Er ist für Hope da, teilt mit ihr das Leid; jedenfalls für ein paar Wochen. Bis er das Gefühl hat, in die "Sache mit Hope" zu viel Arbeit reinstecken zu müssen. Die Beziehung geht in die Brüche, und Hope fortan Spencer aus dem Wege. Der schwebt derweil eh auf Wolke sieben, mit Klassenkameradin Jayla. Das Leben geht weiter, irgendwie. Was macht es da schon, dass zwischen ihm und Hope Funkstille herrscht? Um einiges mehr, als Spencer glaubt. Es braucht unter anderem etliche Monate, viele Umwege, einen Beinahe-Schulverweis und ein Wunder, damit die beiden sich einander wieder näher kommen ...

(Jugend-)Literatur mit absoluter Lach-, Wein- und Glücksgarantie - ab der ersten Seite, sogar dem ersten Satz von Rachael Allens Geschichten ist man schockverliebt. Diese treffen mitten ins Herz und drohen, es zu brechen. Während der Lektüre von "Spencers Taxonomie der Liebe" kann man nicht anders, als noch breiter als ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Vor lauter Lesefreude und noch mehr -glück verschlägt es einem den Atem sowie die Sprache. Hier erfährt man Unterhaltung voller Emotionen. Über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, der Freundschaft und alles dazwischen schreibt so poetisch-schön sonst nur noch eine Colleen Hoover oder Jenny Han. Die US-amerikanische Autorin macht Teenagerinnen ganz schwindelig. Ihre Bücher sind ein besonders hellfunkelndes, außerdem wertvolles Juwel im Bücherregal.

Es gibt kaum ein größeres, schöneres Glück als die Romane aus Rachael Allens Feder. Diese sind einfach nur zum Seufzen! Kaum "Spencers Taxonomie der Liebe" aufgeschlagen, laufen bei einem die Tränen und die Welt erscheint einem ein bisschen besser. Solch eine berührende Liebeserklärung an die Liebe kriegt man nur äußerst selten in die Hände. Vorsicht: Taschentuch-Alarm!

Susann Fleischer 
26.08.2019

 
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Das Buch:

Rachael Allen: Spencers Taxonomie der Liebe. Aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott

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München: dtv 2019 368 S., € 16,95 ab 13 Jahren ISBN: 978-3-423-76262-5

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