Kinder- & Jugendbücher

Ein neues aufregendes Fantasyabenteuer von Anika Beer, dem Ausnahmetalent unter Deutschlands Geschichtenerzählerinnen

Clara will sich für das Foundation Year an der Kunstakademie Écal bewerben. Doch keines ihrer Bilder ist gut genug. Also macht sich das Mädchen auf die Suche nach einem neuen Motiv, und findet es tief verborgen im Wald: die sagenumwobene Albers-Villa. Endlich am Ziel muss Clara all ihren Mut zusammennehmen, um in den Garten einzusteigen. Als sie von einem Gewitter überrascht wird, sucht sie im Inneren des Gebäudes Schutz und stellt fest, dass es keineswegs verlassen ist. Die Zwillinge Beliar und Keren sind jung, charismatisch und gutaussehend, und sie bewohnen das Herrenhaus ganz allein, nur in Gesellschaft einiger Bediensteter. Clara ist fasziniert von den beiden, droht ihrer Anziehungskraft zu erliegen, ohne zu ahnen, dass sie ein dunkles Geheimnis hüten.

Beliar und Keren laden Clara ein, ein paar Tage bei ihnen zu bleiben. Schon bald bemerkt Clara, dass in dem Haus etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. Eine finstere Macht scheint über dieses zu gebieten und die beiden Brüder, deren Angestellten und schließlich auch Clara selbst dieser hilflos ausgeliefert zu sein. Clara lässt sich auf ein tödliches Spiel ein. Das zu gewinnen, scheint für die Teenagerin nahezu unmöglich. Ihre Aufgabe: Beliar in sich verliebt zu machen. Nur dann wird er Keren verlassen und frei sein von jeglichen Schuldgefühlen. Dass es allerdings um mehr geht, als Clara das Herz zu brechen, nämlich vielmehr um ihr Leben, wird erst nach und nach immer offensichtlicher. Clara kämpft, u.a. um Beliar und um eine Zukunft mit ihm zusammen ...

Unterhaltung, die so genial ist, dass es einen nach wenigen Sätzen glatt umhaut - es gibt nur eine Handvoll Schriftstellerinnen, die die Erzählkunst dermaßen grandios, geradezu überragend beherrschen wie Anika Beer. Während der Lektüre ihrer Romane vergisst man die Welt vollkommen um sich herum. Kaum "Niemand soll uns trennen" aufgeschlagen, verliert man sich in der Handlung. Diese fesselt einen über viele, viele Stunden lang. Man würde es ob solch außergewöhnlicher, unvergleichlich schöner Fantasy nicht einmal merken, wenn neben einem eine Bombe explodiert. Absolut beeindruckend, Beers Schreibkönnen! Ihre Romane verschlagen einem die Sprache. Hier erfährt man Jugendliteratur, die vor allem für Mädchen ab 14 Jahren das größte Glück ist. Wow, wow, wow!

Anika Beers Fantasy nimmt den Leser mit allen Sinnen gefangen. Diese zeugt von düsterer Romantik und ist äußerst bedrohlich-schön, denn von ihr geht eine enorme Suchtgefahr aus. Also, Vorsicht: Was die deutsche Autorin schreibt, berauscht einen regelrecht, macht sogar noch higher als die Geschichten aus der Feder eines Christoph Marzi. Auch der Sogwirkung von "Niemand soll uns trennen" kann (und will) man sich partout nicht entziehen. Die Story raubt einem den Atem, und das ab der ersten Seite. Im Bücherregal findet man kaum ein besseres, spannenderes, gefährlicheres Fantasyerlebnis!

Susann Fleischer 
24.06.2019

 
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Das Buch:

Anika Beer: Niemand soll uns trennen

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München: cbt Verlag 2019 320 S., € 13,00 ab 14 Jahren ISBN: 978-3-570-31267-4

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