Gedichtbände

Licht am Ende des Horizontes

Autoren, die sich der Lyrik hingeben, tun dies im Bewusstsein, damit nicht schnellen Ruhm oder große Popularität zu erlangen. Lyrik ist und wird nicht der Lesestoff der breiten Masse sein, sofern diese heute noch zu lesen versteht. Wenn der Lyriker dann auch noch mit seinem Werk in die Bereiche des Glaubens eintaucht, wird die Leserschaft noch weiter gefiltert.

Für alle, die "Lyrische Blicke ins Jenseits" jedoch in die Hand nehmen und im Inhalt versinken, öffnet sich die Vielfalt unserer Sprache. Peter Felix versteht es, dem Leser nur so viel begleitenden Text zu geben, dass es dihm überlassen bleibt seine eigene Wahrnehmung zu entwickeln.

Das Jenseits existiert, ebenso wie Gott, nur im Glauben. Dem Gläubigen öffnen sich andere Welten, er assoziiert mit einem Wort gänzlich anderes als der Atheist. Mit dem Wort verbinden wir sofort ein Bild, je mehr Worte sich aneinanderfügen, umso konkreter, manifestierter, gefangener wird das Bild. In seinem Werk ist es dem Autor gelungen, die Wörter befreit von Mauern aneinander zu reihen und uns "unsere" Fantasie zu lassen.

Selbst ohne religiösen Hintergrund öffnet der Gedichtband dem Leser eine Welt - jedem eine eigene.

Es wäre falsch aus meiner subjektiven Wahrnehmung für diese Gedichte Mauern zu errichten. Ein Horizont ist ein Horizont und dennoch wechselt sein Erscheinen mit jedem Wechsel des Standortes. Erlesen Sie sich Ihren und ergründen Sie, was dahinter ist.

Diesen Gedichtband zu lesen war eines der intensivsten Erlebnisse, welches ich in der letzten Zeit mit dem geschriebenen Wort hatte. Ich möchte dieses nicht missen, merke jedoch auch warnend an, es ist keine einfache Kost, nichts, um nebenbei mal kurz zu schmökern.

Hugo Meyer
03.06.2013

 
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Das Buch:

Peter Felix: Lyrische Blicke ins Jenseits

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Frankfurt: August von Goethe Literaturverlag 2013
72 S., € 10,80
ISBN: 978-3-8372-1222-8

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