Autobiographie

Aus dem Leben eines Stars

"Die Ritter der Kokosnuß", "Ein Fisch namens Wanda", "Und ewig schleichen die Erben" und, und, und - John Cleese kann mit seinen 75 Jahren auf eine lange Schauspielkarriere zurückblicken. Was wäre James Bond wohl ohne Q oder das Haus Gryffindor ohne seinen Hausgeist, dem Fast Kopflosen Nick? Wahrscheinlich nicht annähernd so gut wie mit Cleese in den jeweiligen Rollen. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass er es in die erste Liga der britischen Filmakteure schaffte? Wer das wissen möchte und noch viel mehr, der sollte sofort zur nächstgelegenen Buchhandlung gehen - oder besser noch laufen -, zu "Wo war ich noch mal?" greifen und anschließend zu Hause darin eifrig zu lesen beginnen, bis es kein Halten mehr gibt. Denn dieses Lesevergnügen ist einfach unschlagbar gut.

John Cleese war früh klar, dass aus ihm einmal ein ganz Großer werden wird. Schließlich war er mit zwölf Jahren bereits größer als die meisten seiner Lehrer - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Jahr darauf maß seine Körpergröße stolze 196 cm. Spätestens da wusste Cleese: Jeder würde zu ihm aufschauen (müssen). Das taten die meisten dann auch, als es mit Monty Phyton losging. Doch bis zur Begegnung mit Graham Chapman und zur Gründung dieser Komikergruppe verging noch einige Zeit. Vorerst sammelte Cleese traumatische Bühnenerfahrungen im Schultheater und studierte sogar Jura in Cambridge. Doch sein eigentliches Ziel verlor er nie aus den Augen: nämlich das, sein Publikum zu unterhalten. Und das macht er bis heute ...

Das Leben von John Cleese bietet jede Menge an amüsanter Unterhaltung, wie dessen Autobiografie "Wo war ich noch mal?" beweist. Die 480 Buchseiten liest man in einem Rutsch. Der britische Komiker, Schauspieler und Drehbuchautor begeistert - mit seinem Schreibstil und dem, was er einem alles verrät. Zwischendrin vergisst man immer wieder, dass es sich hier eigentlich um ein Sachbuch handelt. Vielmehr gestaltet die sich Lektüre wie ein Gespräch unter guten Freunden. Man muss nur aufpassen, dass es einen nicht umwirft, weil man so viel lachen muss. Cleese beherrscht die Kunst des Komischen wie kein Zweiter. Und lässt trotzdem den Ernst des Lebens nicht aus. Das tut er auch, wenn er uns Einblicke in sein Innerstes gewährt - und dies auf eine einmalig gute Art und Weise.

Auf jeder Seite von "Wo war ich noch mal?" springt dem Leser John Cleese' Humor regelrecht entgegen. Kein Wunder, dass man während der Lektüre dieser Autobiografie aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Dieses Buch liest sich wie ein Monty-Python-Film - nur noch besser! Denn man lernt den Menschen Cleese kennen. Er lässt seine Maske fallen und zeigt sich hier von seiner persönlichsten, privatesten Seite. Nichts und niemand können da mithalten!

Susann Fleischer
11.05.2015

 
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Das Buch:

John Cleese: Wo war ich noch mal? Aus dem Englischen von Yvonne Badal

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München: Blessing Verlag 2015
480 S., € 22,99
ISBN: 978-3-89667-505-7

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