Biographie

Schreiben als Schicksal

Auch nichts Neues: Mal nachschauen, wo und wie Dichters so hausten. Diesmal hat sich der Journalist Peter Braun auf die Str?mpfe gemacht und Dichterbehausungen beguckt. "Dichterleben. Dichterh?user" nennt er seine zw?lf Ortserkundungen, die so wenig Haus- und Hof- Berichterstattungen wie Museumsf?hrungen sind. Die Lebens-H?user sind guter Vorwand, Lebens-L?ufe wie festgenommene F?den aufzuspulen. Das Kn?uel, das die Leser schlie?lich in der Hand halten, ist die Wolle aus Dichterleben und Dichtersterben. Nebensache sind die Dichterh?user.

Braun gerichtet von Pechv?geln, die viel Gl?ck hatten und brauchten, weil ihnen die Pechstr?hne lebenslang treu blieb (Novalis, C. F. Meyer, Fallda). Braun berichtet von Schreibern, die das Leben auf dem Lande probten (Wieland, Armin, Th. Bernhard). Braun berichtet von Schuldenmachern und Ruhesuchenden (M?rike, W. Busch), die sich irdischen Einfl?ssen und Entwicklungen zu entziehen versuchten. Das Schreiben war ihr Schicksal, das sie, im Leben, am Leben hielt. Oder, wie der Verfasser schlichter formuliert, "Schreiben als Ausweg". Peter Brauns knappe journalistisch-feuilletonistischen Dichterbiographien bringen jedem Leser jeden Dichter umstandslos n?her. M?glicherweise so nah, da? sich einige Leser einigen Werken der Dichter n?hern.

Bernd Heimberger
11.09.2005

 
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Das Buch:

Peter Braun: Dichterleben - Dichterhäuser

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München: dtv 2005
223 S.
ISBN: 3-42324481-X

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