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Wo sind all die Vorfahren hin?

Vier Jahre Recherche von uralten Urkunden, Akten, Briefen, Tageb?chern, Zeugnissen und Zeitungsartikeln aus Familienbesitz hat es Boris K?lnoky an Zeit gekostet, bis "Ahnenland" von der Idee zur Wirklichkeit wurde. Auf beinahe 500 Buchseiten bringt der deutsche Journalist Licht in das Halbdunkel seines weitverzweigten Familienstammbaumes und l?sst den Leser an einer Reise durch 800 Jahre Geschichte teilhaben. Dies gelingt ihm dabei so spannend, dass man am Ende verwundert reagiert, dass man auf der letzten Seite angelangt ist und immer noch weiterschm?kern m?chte. Denn unterhaltsamer Stoff ist "Ahnenland" allemal.

Der ber?hmteste der uralten Adelsfamilie ist wohl Gustav Sigmund Graf K?lnoky von Kőr?spatak, der als ?sterreichisch-ungarischer Au?enminister die Belange der k.u.k.-Monarchie vertrat und sogar mit Otto von Bismarck Gespr?che ?ber die Politik f?hrte. Und er ist nicht der einzige, der seinen Einfluss auf die Welt f?r die guten Dinge nutzte. Schlie?lich musste die Familie nicht nur f?r sich streiten, sondern auch f?r die Freiheit ihres Volkes, das in Siebenb?rgen zuweilen einen blutigen Kampf durchzustehen hatte. Boris K?lnoky nimmt daran Anteil und verwebt private und ?ffentliche Geschichte miteinander so packend, dass man sich als Leser mitten im Geschehen glaubt.

Es ist ein weiter Weg, der in "Ahnenland" begangen wird. Doch dieser erscheint so kurz, dass man nicht glauben kann, dass es sich hierbei um ein 500-seitiges Sachbuch handelt. Die Chronik der Adelsfamilie K?lnoky erinnert an einen spannenden Roman, dem der deutsche Autor und leidenschaftliche Weltenbummler eine sehr pers?nliche Note verleiht. Diese ist es auch, die 800 Jahre europ?ischer Geschichte ein Gesicht gibt und vereinzelte Schicksale sehr unterhaltsam und auch kompetent zum Leser transportiert - wie ein privates Zeugnis, das der ?ffentlichkeit zug?nglich gemacht wird. Boris K?lnokys "Ahnenland" ist ein lesenswerter Schatz, der mit Leidenschaft und Hingabe historische Ereignisse in die Gegenwart bringt und sie abermals lebendig werden l?sst.

Susann Fleischer
23.05.2011

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